Meine erste Version von Opera hatte die Version Nummer 2.2. Damals kostete der Browser noch Geld (ich meine 20 Dollar oder mehr) und man konnte immer nur eine Versionsnummer inkl. der Updates kaufen, bei einer Neuentwicklung musste man wieder zahlen. Irgendwann kam dann die Variante, in der Werbung eingeblendet wurde, aber da war ich dann schon wieder bei einem anderen Browser. Irgendein Explorer Derivat wie Avant Browser oder Maxathon. Opera bot allerdings meist den schnellsten und am besten ausgestatteten Browser an, weswegen ich je nach Version immer mal wieder hin und her wechselte. Aber dann kam Firefox mit seinen Erweiterungen und Opera zog einfach nicht mit. Bis jetzt.
Ein paar Tage vor Weihnachten kam Opera 11 auf den Markt und endlich, endlich gibt es auch Erweiterungen für den Browser. Es sind zwar noch nicht viele, heute waren es 317, aber die wichtigsten (Adblocker, Shareaholic, URL-Verkürzer, Password Manager, Wetter, You Tube usw.) sind dabei. Die neue Version hat bei Chrome innerhalb von ein paar Tagen abgelöst.
Im Herbst 2009 bin ich von Firefox auf Chrome gewechselt. FF nervte selbst dann mit Abstürzen, nachdem ich das Profil sauber neuinstalliert hatte und kaum Add-Ons dazu packte. Chrome war (und blieb) holperig, lief aber stabiler. Die wachsende Zahl der Erweiterungen dort machte das Leben dann auch leichter. Vieles an Chrome ist gut bis sehr gut, wie zum Beispiel der eingebaute pdf Reader und die Idee, alles in eine Sandbox zu packen, was nerven könnte. Aber, zumindest auf meinem Rechner, wurde Chrome (auch kaum Add-Ons) immer lahmer und sperriger. Besonders fiel mir das ausgerechnet beim Google Reader auf, der den Browser in die Knie zwang und die CPU-Last kräftig nach oben drückte. Auch hier brachten komplette Neuinstallationen keine Abhilfe. Der zwischenzeitlich mehrfach an getestete Firefox 4 Beta hinterließ bei mir meist nur die Frage: „Meinen die das ernst?“.
Seit knapp 3 Wochen habe ich Opera 11 wieder zum Hauptbrowser auserkoren. Es geschah einerseits aus Genervtheit über die anderen Angebote (kurzzeitig gedacht, ich reaktiviere den IE), andererseits war ich überrascht, wie gut er geworden ist. Ok – es gibt immer noch Probleme mit manchen Webseiten. Die meedia.de Seite kann man sich nicht anschauen, weil man folgende Meldung zu lesen bekommt „jCarousel: No width/height set for items. This will cause an infinite loop. Aborting…“. Hier und da werden auf Webseiten ein paar Frames gesprengt, aber im Grunde passiert das extrem selten. Stattdessen erfreut mich Opera 11 mit ein paar eingebauten Features (die teilweise schon seit Jahren bei Opera sind), für die man sonst Add-Ons braucht: Mouse Gestures, Copy plain Text, Tab anheften, Wörterbuch, Lexikon, per Rechtsklick eingebaute Suchfunktion, Hinzufügen von Suchmaschinen per Rechtsklick, für Webdesigner gibt einen DOM Inspektor nebst Fehlerkonsole und seit neustem gibt es „Tab Stacking“. Man kann Tabs, die zu einer Aufgabe gehören übereinander legen, so dass sie in der Tab-Leiste weniger Platz wegnehmen.
Das Problem beim Wechsel des Browsers sind ja immer die Bookmarks, bzw. wie man die vorhandenen synchronisiert. Das geht bei Opera recht einfach mit dem eingebauten „Opera Link“, was ungefähr so wie XMarks funktioniert. Vorteil hier: Wenn man Opera auch auf dem Handy nutzt, bekommt man seine Bookmarks auch dorthin verschoben und synchronisiert.
Dazu gibt es „Opera Unite“ eine Art privates p2p Netzwerk, mit dem Daten austauschen kann. Unite ist eigentlich auch so eine Sache wie „Erweiterungen“ nur nutzt Opera halt den gesamten Rechner. Ich kann klassisches Filesharing betreiben (Lokales Netzwerk, Unite-Netzwerk, das gesamte Netz), den Rechner über Opera als Webserver, Proxy oder über den Media Player zum Beispiel meine Musik aus der Ferne abrufeen (so lange der heimische Rechner läuft, versteht sich). Die Daten lassen sich per Passwort schützen oder auch frei im Netz verteilen. Ziemlich geniales Konzept, bisher selten genutzt. Ebenfalls mit eingebaut, von mir aber nicht genutzt: Ein Torrent Downloader und ein Mailprogramm.
Mittlerweile vermisse ich weder Firefox, noch Chrome. Opera 11 läuft ziemlich stabil, der eingebaute Sessionmanager stellt abgestürzte Sessions problemlos wieder her. Es braucht wenig Ressourcen, hat keine Probleme mit Java oder Quicktime. Er ist schnell, er macht beim Google Reader keine Zicken und für mich sind die wichtigsten Erweiterungen schon da. Kleiner Wermutstropfen fällt mir dabei ein: Erweiterungen müssen im Moment noch per Hand aktuell gehalten werden, soll sich aber ändern.
Mal sehen, wie lange ich dieses Mal bei Opera bleibe. Im Moment bin ich sehr angetan. Und alte Liebe rostet halt doch nicht.
5 Antworten zu „Opera vs. den Rest der Welt“
Das Meedia-Problem kann ich nicht nachvollziehen, bei mir geht die Seite sauber auf, ohne Fehlermeldungen. Überhaupt stelle ich immer wieder fest, dass Opera mehr Seiten sauber anzeigt, als z.B. der IE [der leider trotzdem notwendig ist, u.a. für Microsofts Seiten].
was mir bisher fehlte, war ein gescheites twitter-addon (das widget fand ich unpraktisch) ich test mal
Ein weiterer Vorteil liegt in der geringen Verbreitung.
Zwar laufen die meisten Angriffe mittlerweile über Java, einen eher seltenen Browser zu nutzen ist dennoch immer ein Pluspunkt im Aspekt Sicherheit.
Mhh, aber ein Ressourcenfresser – vor allem bei der Benutzung des GoogleReaders – ist Opera 11 auch… von daher.
ich bei mir nur negative Erfahrungen mit Opera gemacht. Was Add ons angeht finde ich viel zu wenig im Angebot und auch musste ich sehr häufig feststellen, dass es sehr oft hängt