Alles wird anders

Ja, das Blog durchlebt nicht gerade eine Phase leuchtender Kreativität. So langsam kann ich mich auch nicht mehr auf meine Rolle als „elder Blogstatsmen“ zurückziehen, weil ich selbst dafür zu wenig schreibe. Und es liegt noch nicht mal daran, dass ich keine Zeit hätte. Im Gegenteil. Aber es gibt durchaus Gründe, warum ich im Moment hier wenig mache.

1. Keine Lust
Ich blogge jetzt knapp 10 Jahre, da darf man auch mal keine Lust haben. Wenn mich langweile, verliere ich schnell die Lust. Und das Blog langweilt mich gerade sehr. Das Internet langweilt mich aber nicht, was bedeutet, dass ich im Blog was verändern muss.

2. Thematische Begrenzung
Ich habe bisher so ziemlich alle thematischen Wellen des Netzes in Sachen Blogs mitgemacht. Erst war mein Blog ein elektronischer Zettelkasten, dann ein Sammelbecken, bzw. ein Spiegelbild der eigenen Gefühlswelt, danach habe ich meine Seele an Opel verkauft, später habe ich das Private aus dem Blog gelassen und mehr über Netzdinge geschrieben. Ich hab lustige Videos gepostet, Kochrezepte, kleine Meldungen, lange Texte und so weiter. Und nach 10 Jahren habe ich im Moment das Gefühl, dass ich mich thematisch in eine Sackgasse bewegt habe.

3a. Langweilige Technologie
Wordpress mag ja lustig sein, aber im Grunde ist es eine langweilige Technologie. Sie ist toll, wenn man ins Netz einsteigen möchte, wenn man ohne viel Stress ein eigenes Blog haben will, aber danach wird sie langweilig. Die Entwickler blähen das System um unzählige und oft unwichtigen Feature auf, vergessen aber darauf einzugehen, was um sie herum im Netz passiert.

3b. Zu starres, unflexibles Gehäuse
Wordpress, bzw. Blogs in allgemeinen, sind in ihrer Technologie erstarrt. Im Grunde macht das Blog hier auch nichts anderes, als dass, was das alte Antvilleblog vor 9 Jahren gemacht hat und immer noch macht. Es kann etwas mehr, wie diese Widgets, die man in die Seitenleiste feuern kann, was man „früher“ halt per alles per html selber machen musste. Was mich gerade etwas stört ist die Tatsache, dass WordPress, bzw. Blogs und die Technologie um sie herum, sich eigentlich nicht richtig weiter entwickelt hat. Es sind kommentierbare Webseite, deren Pflege eine Menge Arbeit verursacht und die mit dem Rest des Netzes wenig Vernetzung haben. Soup.io, Tumblr, Posterous und andere Dienste haben Blogs und deren Vernetzung mit Facebook, Twitter und sonstigen Diensten, schon längst auf eine neue Ebene gehoben.

4. Explodierende Kommunikationsstränge
Paul Carr hat neulich alle seine Kommunikationsstränge gekappt. Twitter, Flickr usw. – alles weg. Seine Begründung: die vielen Stränge würden ihm am Ende auch wirtschaftlich schaden, er würde sich lieber aufs Schreiben bei Techchrunch beschränken. Ich halte das für Blödsinn. Genausgut hätte man vor 50 Jahren sagen können, dass man das Telefon wieder abschafft, weil man dann mehr Besuch bekommt. Aber in einem Punkt hat er Recht – die Kommunikation, vor allem von sehr aktiven Netzbewohnern, franst zusehend aus und die eigenen soziale Netzwerke werden bis zu Unkenntlichkeit atomisiert. Leute, die ich gerne lese, schreiben in Blogs, Tumblern, Soups, auf Twitter, Facebook und in Zeitungen. Da den Überblick zu behalten, ist schon mal ne Sache für sich. Neulich entdeckte ich, dass Kathrin Passig ab und an größere Sachen auf Buzz veröffentlicht, was mich einigermaßen fertig gemacht hat. Zwar kann ich ihren Buzzstrang auch per RSS verfolgen, aber das Gefühl, dass einem so langsam aber sicher der Kopf platzt, war dann doch mal da.

Ich erlebe das auch bei mir selber. Ich beschränke meine Kommunikation schon Twitter und das Blog, und versuche andere Dienste (blip.fm zB) zumindest mit Facebook zu verknüpfen, merke und höre aber auch, dass das schon anderen Menschen zu viel ist. Das kann ich verstehen, denn nicht jeder hat Zeit, sich mit all diesen Tools zu beschäftigen. Ich habe eine zeitlang versucht, mittels eines im Blog einlaufenden Friendfeed auch andere Bereiche meines Lebens im Netz hier darzustellen, aber das klappt nicht so wirklich. Manchmal hängt der Feed stundenlang, dazu sieht er beschissen aus. Das nervt mich etwas. Nicht, dass ich alles doppelt posten möchte, im Gegenteil. Am liebsten würde ich das Blog lieber mehr in den Vordergrund stellen um die Kommunikation wieder mehr zu konzentrieren. Das Twitter und Facebook Blogeinträgen schaden können, ist hinreichend diskutiert worden. Tatsächlich fehlt das Sammeln der Kleinigkeiten, die man früher in Blogeinträge verwandelt hat, auf der einen Seite. Auf der anderen Seite hat sich halt gezeigt, dass Twitter und Facebook die deutlich besseren Tools dafür sind, weil selbst gehostete Blogs einfach zu unflexibel sind.

5. Die fehlende Entwicklung
Seit Jahren verlieren die etablierten Blogs in den üblichen Charts an zählbaren Links, legen aber bei den Leserzahlen zu, bzw. bleiben stabil. Dafür mag es viele technischen Gründe, aber auch recht einfache, wie die, dass Blogs ihren Zenit in Sachen Zulauf längst überschritten haben und sich jetzt in der Phase befinden, in der sie sich konsolidieren. Ein weiterer Grund mag aber auch sein, dass in Blogs zu wenig experimentiert wird. Meist bleibt man bei dem „Erfolgsthema“ das sich irgendwann mal heraus geschält hat, wenn man nicht eh schon vorher monothematisch unterwegs war. Im besten Fall sind Blogs zu „Zeitgeist“ Kommentarmaschinen mit beachtlichem Einfluss geworden, im schlechtesten Fall haben sie sich irgendwann selbst abgeschafft.

Ich verstehe Blogs, vor allem private Blogs, nicht als monolithische Bauwerke, oder reine Selbstmarketingmaschinen, sondern als eine Art gedankliche Verlängerung des Menschen, der vor der Tastatur sitzt und all das reflektiert, was das Leben und das Netz so mit ihm anstellt. Das kommt in vielen Blogs, vor allem aber in diesem hier, mittlerweile zu kurz. Der spielerische, überraschende, spontane Eintrag ist hier viel zu selten geworden.

Zusammengefasst – ich überlege gerade, wie man das System „Blog“ auf eine neue Ebene bringen kann und ob das a) möglich ist und b) mit der momentanen technischen Plattform überhaupt geht. Ich hab seit ein paar Wochen die, mir möglichen, technischen Überlegungen angestellt und habe nach neuen Designs gesucht, die das zulassen.
Leider ohne dass ich etwas gefunden hätte, was nicht wieder ein Provisorium wäre. Was mich dann zu der Entscheidung gebracht hat, dass ich das Blog erstmal wieder thematisch erweitere und Inhalte aus den sozialen Netzwerken, vor allem Facebook, rausnehme und wieder vermehrt hier einstelle. Dazu werden vermehrt auch Musikvideos und Fundsachen aus dem Netz gehören, die ich bisher über den Google Reader verteilt habe. Auch denke ich über Pod- und Videocasts nach. Beim Design wird sich vermutlich dann was ändern, wenn ich denn was vernünftiges finde. Ich möchte auf jeden Fall wieder mehr mit dem System Blog spielen, anstatt mein Leben permanent auf andere Plattformen zu erweitern.

Und dann mal sehen, was das Blog wieder mit mir macht. Nach knapp 10 Jahren hat man mit seinem Blog ja so eine Art Symbiose eingegangen.

19 Antworten zu „Alles wird anders“

  1. Wahre Worte. Zumindest gibt es sowas wie Tweetdeck, um mehrere Plattformen gleichzeitig zu bedienen. Nur ob es der Sinn ist, auf MySpace (Ruhe in Frieden), Facebook, Buzz und Twitter immer genau das Gleiche stehen zu haben? Bin gespannt, wo’s für dich hingeht.

  2. Hm, es kommt vermutlich darauf an, wie man WordPress sieht. Als CMS ist es keineswegs langweilig, dazu hat WordPress eine gigantische Basis an Plugins, mit denen man die wildesten Sachen aus WordPress machen kann. Ich denke da als Paradebeispiel an BuddyPress. Wenn man berücksichtigt, dass bei den meisten anderen CMS die Lernkurve und Entwicklungszeit deutlich größer ist, kann man eigentlich nur feststellen, dass WordPress krass ist. Mit allen daraus resultierenden Nachteilen, so dass man vor Experimenten immer Backups machen sollte. ;-)

  3. Ich denke, die Metapher mit dem Telefon ist schief. Webben, so wie Sie es derzeit tun, ist in meinen Augen eher sowas wie der Versuch, gleichzeitig zu telefonieren, Zeitung oder ein Buch zu lesen, Radio zu hören, fernzusehen, Briefe zu schreiben, sich face to face zu unterhalten und nebenbei auch noch auf dem Markt einkaufen zu gehen. Und DAS schafft ein normaler Mensch m.E. auf Dauer nicht mal mit einem Tool, welches das alles technisch und zeitlich verbinden könnte, eben weil Mensch sich mental oft auf eine Sache konzentrieren muss, um sie wirklich gut machen zu können. Meine Beobachtung: Nicht die Kommunikationsplattformen zerfransen sich immer mehr, sondern viele Netzwerker verfransen sich, weil sie auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzen (vielleicht aus Angst was zu verpassen?).

  4. […] Alles wird anders – Irgendwas ist ja immer – Reloaded – (Tags: Blogs whatisablog? Syndication Aggregation Lifestreaming ) […]

  5. Inhalte aus den sozialen Netzwerken erweitern?? Das ist doch auch nur eine andere Art des Ausfransens von Themen und Beziehungen! Wenn Sie das Bloggen mittlerweile nicht mehr reizt versuchen sie es doch mal mit Bungee Jumping… :D

  6. Tipp: Versuch dich mal an Habari ;)

    Privat setze ich nur noch das ein. Tut bloggen, hat vielerlei Anbindungsmöglichkeiten, aber ist nicht so der absolute Overkill a la WP. Und der Admin-Bereich ist aufgeräumter, benutzerfreundlicher, entschlackter, und überhaupt … nervt einfach nicht ;)

    Ach ja, und die Community ist kleiner, aber herrlich erfrischend aktiv. Wann hat man es schon mal, dass ehemalige WP-Entwickler sich im eigenen Blog tummeln, wenn man was zu Habari verzapft hat …

    cu, w0lf.

  7. […] Dieser Eintrag von Don Dahlmann hat bei mir einen schon lange andauernden Denkprozess wieder angeleiert. […]

  8. Na ja, es geht mir auch ein wenig darum, dass viele Blogs, gerade einige bekannte, in ihrer Thematik etwas erstarrt sind. Das gilt eben insbesondere für mein Blog. WordPress bietet schon einige Möglichkeiten, die ich gerade versuche neu auszuloten. Andere Plattformen sind da leider auch nicht viel besser, weil man auch bei denen nur alles in die Seitenleiste stopfen kann, nicht aber in die Textstream.

    Wie gesagt, ich glaube, dass Blogs unter anderem davon leben, dass sie abwechslungsreich sind und vor allem eine Art persönliches Agenda-Setting betreiben. In letzter Zeit hecheln mir zu viele Blogs „Modethemen“ oder eben der berühmten Sau hinter her, die gerade durchs Dorf getrieben wird. Es geht weniger darum, ein Thema zu setzen, sondern es zu kommentieren. Das funktioniert auf bestimmten Ebenen der Netzkultur, aber da etliche Online-Portale mittlerweile auf den Zug aufgesprungen sind, ist es etwas zäh geworden. Das Sponline das Leitmedium schlechthin ist, hat ja auch was damit zu tun, dass sie oft vor der Blogszene neue Themen entdecken bzw. aufnehmen und damit im ureigensten Feld der Blogs ein wenig wildern.

    Das bedeutet nicht, dass Blogs als Leitmedium in ihrem Umfeld nicht funktionieren, die Frage ist halt nur, wie viele Blogs es zu bestimmten Themen geben muss. Und ob es nicht mehr Sinn macht, sich mehr damit zu beschäftigen nach vorne zu schauen, anstatt sich im Alltags/Real-Time Trubel zu verheddern.

  9. […] nicht wirklich viel in meinem Blog veröffentlicht, aber ich kann die Gedanken von Don Dahlmann in diesem Artikel hier super nachvollziehen. Auch in meinem viel kleineren Rahmen mach ich mir die gleichen […]

  10. Komisch: Mir ist nach (na ja, bloß) acht Jahren Bloggen überhaupt noch nicht langweilig. Langweilig ist mir mittlerweile Twitter, wo nur noch meine neuen Blogbeiträge automatisch getwittert werden. Lesen zu ich da nur die Social-Media-Schnösel, weil ich mich dann so schön aufregen kann. Facebook verwende ich auch eher passiv. Und mit dem ganzen anderen Kram (Posterous, Tumblr etc pp) beschäftige ich mich ab und an, kann dem aber bisher nichts abgewinnen, was mein gutes altes WordPress nicht auch könnte.
    Die Rainer’sche Post ist: multithematisch, subjektiv, bisweilen provokant, immer ehrlich. Das hat mit eine treue Gemeinde von um die 500 registrierten Lesern gebracht, die praktisch täglich vorbeikommen. Manchmal komme ich mir mit dem Blog vor wie so’n Zeitungsverleger in ner Westernstadt, der alles allein macht und durch sein Tun eine gute Reputation bei den Einwohnern genießt.

    Wo ich aber auch langsam ins Grübeln komme: Ist eine Website, ob nun blogförmig oder nicht, eine gute Plattform für die Selbstdarstellung als Freiberufler? Keine Ahnung…

  11. anderl

    Nach zehn Jahren des online-Daseins hatte ich website/später: blog eingestellt und den Lesern knapp mitgeteilt, dass mein Leben wieder überwiegend analog werden würde. Web2.0 ist eine Lawine, die einen schnell überrollt und kaum noch Luft zum atmen lässt. Beiseite zu treten war für mich angesichts dessen eine Entscheidung, die ich nicht bereue. Erstaunliche Dinge geschehen: Ich sitze mit realen Menschen im Biergarten oder mit den Nachbarn abends im Hof, radele mit Gleichgesinnten oder gehe mit anderen Hundehaltern mit den Vierbeinern spazieren. Dabei erzählen uns dieses oder jenes, was ich eine Zeitlang nur virtuell in den Äther geblasen habe.

  12. @anderl: Ich habe (wie ich neulich in der Dunkelkammer schon schrob) Verständnis dafür, dass das Digitalgedöns einem irgendwann zuviel wird und man den Stecker zieht, um sich wieder neu zu zentrieren.

    Ich habe mich der Lawine aber insoweit entgegengestemmt, dass ich nicht auf jeden neuen Zug aufgesprungen bin, sei es das exzessive öffentliche Bookmarken, ständige 140-Zeichen-Telegramme oder vierquadratische Eincheckerei überall wo ich gehe und stehe. Hat mich alles nicht so recht gereizt. Von daher lieferte das Blog (oder das Netz) eher selten Hinderungsgründe, um mit dem Hund rauszugehen, mich aufs Rad zu schwingen und mit Leuten in den Biergarten zu gehen. Hinzu kommt, dass Blogbekanntschaften auch durchaus meine Kohlenstoffsphäre bereichert haben. Insofern spüre ich eigentlich kaum Widersprüche oder größere Zielkonflikte zwischen der analogen Existenzform und ihrer digitalen Repräsentanz.

    Und mein Blogmotto bleibe auch weiterhin: Ich rette hier nicht die Welt, ich mache Familienunterhaltung. ;-)

  13. Iris hat Recht. Bei mir gibt’s all das „Twitter, Flickr usw.“ von Anfang an nicht. Das liegt aber vielleicht auch am Alter: Man muss nicht mehr alles machen, nur weil’s möglich ist.

  14. Schau dir doch mal Drupal an. Damit kannst du nicht nur wie in einem Blog schreiben, sondern die Inhalte gleich mit strukturieren, so dass Leute dein Blog später wie eine normale Inhaltsseite lesen können.

  15. Die Frage habe ich mir vor einem Jahr auch gestellt.
    Ein Auszug: http://www.ring2.de/archives/managing-the-hype/

    Das social web wächst und strebt auseinander. War die Blogosphäre im Jahre 2005 zwar ein vernetztes Universum, so war doch der Ort des Inhaltes, seine digitale Heimat meist klar auszumachen. Heute kommentieren meine Leser meine Beiträge dort, wo sie sie erreichen. Bei Facebook, Flickr oder Twitter. Sogar in der Sphäre originärer Aggregationsdienste, wie friendfeed oder neuerdings posterous.com entstehen Kleinstdiskussionen, die dann teilweise wieder in andere social networks zurückschwappen. Ein hin-und-her-wogen von Reaktionen und Ergänzungen macht dann für den Autoren das Ganze schnell unübersichtlich.

    Deswegen versuche ich den Weg meiner Postings zu organisieren (siehe Scribble, unter CC-Lizenz btw). Ausgangspunkt ist mein Blog. Ich hoste gerne selbst, da gehöre ich mit Erfahrungen aus der New-Economy zu den gebrannten Kindern, habe zuviele Startups schliessen sehen. Und meine Inhalte? Deswegen soll alles seinen Ursprung in meinem Blog haben – und irgendwann auch dahin zurückkehren.

  16. Ich bin sicher kein „Profiblogger“, mein Blog hat überhaupt keinen roten Faden außer vielleicht ein wenig mein Zockerhobby, die Themen sind breitgefächert. Es gibt Spontanpostings von Situationsfotos, Netzfundstücke, Japan-Trashblogging – wie ich es gerne nenne – Urlaubsfotos, Albernheiten, Motzereien, alles mögliche. Manchmal denke ich mir, wie blöd ist das eigentlich, aber es macht Spaß, und was mich immer wieder erstaunt: Meinen Besuche- und Abozahlen zufolge lesen das tatsächlich regelmäßig ziemlich viele Leute. Sehr komisch eigentlich ;) . Was ich allerdings gemerkt habe: Seit ich so viele Leser habe überlege ich öfters, ob dieser oder jener Blogbeitrag auch „sinnvoll“ ist. Und das ist das Ende jeder Kreativität. Davon versuche ich gerade, mich wieder etwas zu lösen.

    Facebook verwende ich nur eher passiv, Twitter einfach so zum Quasseln nebenbei und zum Aufmerksam machen auf meine Blogposts, tumblr habe ich wieder aufgegeben. Denn das Gefühl, mir platzt der Kopf und ich komme gar nicht mehr nach, das kenne ich zur Genüge.

    Und ja – auch ich habe noch ein real life. Das leidet erstaunlicherweise gar nicht unter meiner Netzaktivität. Im Gegenteil, ich habe durch das Bloggen schon einige interessante Leute dann auch „in echt“ kennengelernt.

    Anyway, diese Blog-Symbiose, die Du erwähnst, die kenne ich auch schon. Auch, wenn ich erst knapp drei Jahre dabei bin. Und imer, wenn ich mir denke, jetzt muß ich mal eine Pause einlegen, weil ich grad keine Idee etc habe – dann kommen die besten Sachen.

  17. anderl

    mark, bei mir nahm das unerfreuliche Auswüchse an. Es ging fast rein um Unterhaltung. Dann hatte ich mal ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts veröffentlicht, das sich weiter und weiter verbreitete und die Geschäftsinteressen gewerblicher Anbieter störte. Und plötzlich tauchten im net Einträge auf, wonach ich (unter voller Namen meines Namens) ein bekannter Betrüger sei, den man z.B. bei Ebay gesperrt habe (ich liege dort bis heute bei 100 % positiven Bewertungen) und außerdem sei ich Mitglied einer Nazi-Organistaion (damals habe ich für eine jüdische Gemeinde gearbeitet). Der Aufwand, den ich daraufhin betreiben musste, war enorm. Auch später setzten Trollereien bei den emotional besetzten Themen fort. Man kommt nach Hause und kann erst einmal mit dem Löschen des Mülls beginnen. Ich habe im zurückliegenden Jahr immer wieder mal darüber nachgedacht, wieder zu schreiben, aber eine für mich praktikable Lösung ist mir nicht eingefallen.

  18. Man braucht vermutlich einfach ab und an mal Abwechslung…ohne wäre das Leben ja auch nur halb so schön.
    Einfach was neues Probieren, man findet schon irgendwo was!
    Wer kennt das Problem denn nicht, dass einem etwas irgendwann einfach ein wenig zu Langweilig bzw. zu eintönig wird.

  19. […] guter Text von Don Dahlmann übrigens, der dazu passt, was mir seit längerem im Kopf herumgeht und der im Grunde davon […]