DJV definiert Mehrheiten ganz neu

Nein, ich habe nicht mal den Hauch von Lust auf das offenbar seit Jahren laufende Gemetzel zwischen dem DJV Berlin, dem JVBB und die Grabenkämpfe im Verdun’schen Ausmaße im DJV Berlin einzugehen. Das ist langweilige Vereinmeierei aus West-Berlin. Mir ist das praktisch auch egal, wer da mit wem, aus welchem Grund fusionieren möchte. Ich hätte nur gerne wenigstens EINEN vernünftigen Verein, der sich für die Belange der Autoren in Berlin einsetzt, der sich deutlich gegen das Leistungsschutzrecht wendet usw.

Aber jetzt musste ich doch gerade sehr lachen. Der DJV hat per Mail einen offenen Brief an seine Mitglieder gesendet, in dem es (Überraschung!) um die am Wochenende gescheiterte Fusion geht. Und im ersten Satz steht dann allen Ernstes:

Die seit zwei Jahren zur Vereinigung bereite große Mehrheit der Mitglieder ist in der entscheidenden Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern auf der Versammlung unterlegen.

Hervorhebungen sind natürlich von mir. Wenn man es nicht traurig wäre, müsste man lachen. Eine Mehrheit ist also in einer Abstimmung unterlegen. Soso. Überlege dem DJV ein Lexikon zu schicken. Wikipedia lohnt ja nicht, die haben es ja nicht so mit dem Internet.

Der Rest der Mail enthält dann Worte wie „Beschämt“, “ Verweigerer“, „hintertrieben“, „Mißgunst“ und „heuchlerisch“, liest sich also in etwa so, wie die Aufkündigung der Familienfreundschaft nach einer entgangenen Erbschaft.

32 Antworten zu „DJV definiert Mehrheiten ganz neu“

  1. Damit hast du den springenden Punkt getroffen, denn genau diese plumpe Polemik ist es, mit der unser derzeitiger DJV-Vorsitzender am vergangenen Sonnabend ein Eigentor geschossen hat.

    Von Anbeginn an versuchte der Vorstand, mit formalen Tricks (mehrheitliche Entscheidung gegen Gäste, 2 Auswärtige werden dennoch zur Versammlungsleitung eingeflogen und eingeschleust) und mit Blick auf die Uhr (der Termin für das Fussball-Viertelfinale stand lange vorher fest) die eigenen Positionen durchzuwinken.

    Mit jedem Redebeitrag wuchsen bei den Mitgliedern Zweifel an den Bedingungen und Verabredungen der Fusion. Deshalb entschied sich die Mehrheit, erst nähere Informationen – insbesondere zu den Vorwürfen der Schatzmeisterin – zu verlangen, um dann einen Zusammenschluss auch guten Gewissens tragen zu können.

    Dieses ständige rhetorische „Ihr“ und „Wir“, der auch in dem zitierten Rundbrief aus allen Zeilen quillt, dient der Spaltung und nicht der Versachlichung der Diskussion. Schade!

  2. Torsten

    „Grabenkämpfe im Verdun’schen Ausmaße“

    Don: Sollen wir Dir ein Geschichtsbuch schicken?

  3. >Ich hätte nur gerne wenigstens EINEN vernünftigen Verein, […] der sich deutlich gegen das Leistungsschutzrecht wendet usw.<

    Den gibt es: http://www.freischreiber.de

  4. Johannes

    „Don: Sollen wir Dir ein Geschichtsbuch schicken?“

    Weshalb?

  5. Tim

    „Sollen wir Dir ein Geschichtsbuch schicken?”

    Noch nie etwas von der Schlacht um Verdun gehört?

    http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_um_Verdun

  6. Niedermeyer

    Der glücklos und dämlich agierende Vorsitzende Pistorius hat sich mit seiner vollen Sturheit für einen Eklat eingesetzt. Zwei Jahre lang hat er von einer Fusion mit dem JVBB schwadroniert und kein einziges ehrlich Mal erklärt was diese Fusion bringen soll.

    So versuchten Pistorius und Lammel monatelang die Schatzmeisterin Jutta Rabe ins Abseits zu stellen und mit Andeutungen über ihre Vergangenheit zu diskreditieren. Es hätte Haftbefehle in Schweden, Estland und Finnland gegen Sie gegeben. Das stimmt und man kann das ja auch schnell googlen. Bei ihrer Recherche zu Berichten bei SpiegelTV über den bis heute ungeklärten Untergang der Estonia hat sie mit ihrem Team die Totenruhe verletzt. Schweden hat eigens ein Lex Estonia erlassen und so versucht das Tauchen zum Wrack juristisch zu unterbinden. Frau Rabe hat getan, was Journalisten tun müssen: Sie hat weiter recherchiert. Auf die Anklagebank hätte der schwedische Staat gehört. Der Haftbefehl ist aufgehoben.

    Aus obigen Recherchen wurde ein dokumentarischer Spielfilm produziert, bei dem die Filmförderung Medienboard die Auszahlung der Fördermittel so lange verhindert hat, bis die Filmproduktion Konkurs anmelden musste. Anschließend wurde die Auszahlung der Förderung gestrichen, da die Firma ja pleite sei. Übrig blieb am Ende ein noch immer laufender Prozess um Schadensersatz gegen das Medienboard und ein paar hundert Euro angeblich nicht bezahlter Sozialversicherungsanteile bei Mitarbeitern. Die Schuld lag bei der Buchhaltung, die Geldstrafe von 800 € traf die Geschäftsführerin Jutta Rabe. „Eine wegen Untreue vorbestrafte Schatzmeisterin dürfe nicht länger das Geld des DJV Berlin verwalten“ wird jetzt als Argument des Vorstands gegen Frau Rabe immer wieder verwendet. Das ist ekelhaft und falsch. Sie hat keine Vorstrafe und ein blütenweißes Führungszeugnis. Sollte man nicht diesen unredlichen Vorsitzenden und seinen nichtsnutzigen Adlatus zum Teufel jagen?

    Warum reden wir nicht über die Untreue des Vorsitzenden, der sich rechtswidrig selbst eine Aufwandsentschädigung gezahlt hat. Reden wir von 186.000 € die der Vorsitzende Pistorius direkt vor der Insolvenzanmeldung ausbezahlt hat und denen der Geruch von Gläubigerbenachteiligung anhaftet. Reden wir von seinem Stellvertreter Lammel, dessen Ehefrau alleine 2010 rund 17.000 € vom DJV Berlin erhalten hatte. Reden wir vom Geschäftsführer Gählert, dem man noch schnell vor der Fusion das Gehalt massiv erhöht hat. Wollte man sich so seine Mitwirkung sichern?

    Ich finde das sind echte Themen, da diese ein arges Geschmäckle haben und im Gegensatz zu Frau Rabes Estonia-Geschichte auch mit dem DJV zu tun haben.

    Aber auch die Fusion ist voller Lügen: Die Fusion bringt dem JVBB 550.000 € an Entschuldung und die Rettung vor der Überschuldung, da der JVBB nicht in der Lage ist Zinsen und Tilgung aufzubringen. Der DJV Berlin bekommt 36.000 Schuldenerlass und muss im Gegenzug sein flüssigen Mittel von geschätzt 200.000 € abgeben. Das leuchtet mir für den JVBB ein. Warum aber der DJV Berlin fusionieren soll erklärt das nicht.

    „Für unsere Mitglieder ändert sich nichts“ ist ein weiterer Nichtgrund des Vorsitzenden. Wäre ich Mitglied, ich würde dagegen stimmen, da man einen maroden Mitbewerber künftig mitfinanzieren müsste und die Leistungen des DJV Berlin sich verschlechtern müssten. Der JVBB hatte im letzten Jahr nur eine einzige Veranstaltung für seine Mitglieder durchgeführt. Da hat man sich schnell die Veranstaltungen des DJV Berlin geborgt. So stand einige Tage lang im Bericht des JVBB eine Sammlung von DJV Berlin Veranstaltungen, die als eigene ausgegeben worden waren. Armseliger JVBB!!!

    Es ändert sich nichts ist auch gelogen! So würde man mit der Fusion auch die Satzungswünsche des JVBB annehmen. Diese erlauben nur hauptberuflich journalistisch tätigen die Kandidatur für eine Funktion im Verband. Rentner sind dann nicht mehr gewünscht und viele Freie haben auch noch Beratungstätigkeiten oder andere Einnahmen, so dass man immer Zweifel an der Hauptberuflichkeit anmelden könnte. Außerdem agiert der künftige Vorstand als grosse Tarifkommission und schon deshalb dürfen nur noch Angestellte im Vorstand sein. Damit wären fast alle aktuellen DJV-Berlin-Funktionäre nicht mehr wählbar.

    „Der DJV benötigt einen starken Landesverband“ zieht auch nicht, da mit Bremen, Saarland, Thüringen etc. etliche Minivereine als Landesverbände agieren und ihre Arbeit machen. Warum es da die jeweils 2-5 fach größeren Verbände in Berlin nicht ohne Fusion schaffen könnten erklärt sich nicht.

    2004 hat der zum Zwecke der Vernichtung des DJV Berlin gegründete Verband Berliner Journalisten durch massive Abwerbeaktionen, falsche Anschuldigungen und reichlich Geld anderer Landesverbände dem DJV Berlin und dem DJV Brandenburg über 3000 Mitglieder abgeworben oder zum Austritt bewegt.

    Jetzt soll das Vernichtungswerk von 2004 durch Übernahme des DJV Berlin vollendet werden. Das Böse siegt und soll auch noch bejubelt werden. Absurd. Das Konzept der Fusion lautet Vernichtung der beiden Traditionsverbände DJV Berlin und DJV Brandenburg. Als Momentum gibt es nur den natürlichen Wunsch der Menschen nach Frieden und Einigkeit. Und darauf hatte man alleine gebaut. Sehr dürftig!

    Ich habe nichts gegen eine Fusion. Allerdings möchte ich mitgenommen und nicht überrumpelt werden. Einige Zeit gemeinsame Veranstaltungen durchführen, gemeinsame Sitzungen, gemeinsame Konzepte und letztendlich eine Konzeption für eine gemeinsame Zukunft wären gute Ideen für die Einleitung einer Fusion. Mir reicht es nicht, dass der JVBB weniger Schulden hätte. Ich habe keinen Bezug zu den Mitgliedern des anderen Verbandes. Warum sollte ich also fusionieren wollen.

    Da fand ich die Idee einiger Mitglieder doch wirklich logisch: Diejenigen, die 2004 gegangen sind können doch einfach zurückkommen. Dafür benötigt man keine Beschlüsse, keine Entschuldung (die Schulden blieben ja im dann leeren JVBB zurück) und auch keine neue Satzung, die Freie und Rentner zu reinen Zahlern ohne Rechte machen würde.

    Sind es wirtschaftliche Vorteile oder gar die Angst vor Strafverfolgung, die den DJV Berlin zur Fusion treiben? Ein Mitglied meinte sogar, es wäre Erpressung im Spiel. Das könnte es erklären.

  7. Verschwörungstheorien, so weit man blickt. Und dafür ist Jutta Rabe Expertin. Wo journalistische Recherche aufhört, läuft Rabe erst zu Betriebstemperatur auf. Da können noch so viele Experten und sogar ihre ehemaligen Auftraggeber wie Spiegel Online auf die strenge Faktenlage verweisen, bei Rabe wird es erst interessant, wenn sie im trüben Ostseewasser fischen darf. Wie alle Verschwörungstheoretiker bedient sie sich der Vernebelungstaktik, weil dann niemand mehr genau hinschaut, was sie im Fall Estonia wirklich vom Ostseeboden zu Tage gefördert hat: einen Haufen Schrott, den selbst die Experten der Bundesanstalt für Materialforschung nicht mit Rabes Bombentheorie in Einklang bringen konnten. Auch beim DJV-Berlin läuft sie immer dann zu Hochform auf, wenn sie sich mit überschlagender Stimme als einsame Kämpferin für die „Wahrheit“ aufspielen darf. Doch wie man bei Rabe inziwschen weiß, ist „Wahrheit“ nichts anderes als die taktische Verdrehung von Unwahrheiten zum Zwecke des eigenen Vorteils.

  8. Karl Hermann,

    Interessant, daß Sie die Arbeit Rabes offensichtlich verwerflicher finden als die Betrügereien, die Rufmordkampagne, die Lügen und die Vetternwirtschaft ihrer Gegner.
    Die „Estonia“-Geschichte stinkt, und ich erwarte von Journalisten, daß sie nachbohren. Ich erwarte von ihnen nicht, daß sie sich aufführen wie korrupte, raffgierige Politiker.
    Investigativen Journalismus kannst du von diesen Leuten garantiert nicht erwarten. Wenn man von deren Verhalten auf ihre Arbeit schließt, wird einem einiges klar…ja, zufällig passiert das ausgerechnet in Berlin- ein Schelm, wer böses dabei denkt. Sind unsere Politiker irgendwie…ansteckend? Politikergrippe?

  9. Wondraschek

    Hallo Karl Hermann,
    als neugieriger Gast habe ich zwei Fragen zum Kommentar vom 6.7., 23:39 (den folgenden muss wohl jemand anderes geschrieben haben:
    1. Haben Sie hier etwas Inhaltliches zu der Fusionsdiskussion gesagt, das ich überlesen habe?
    2. Sie sind doch nicht etwa Journalist?

  10. 1. Wenn ich nichts gesagt habe, habe ich wohl auch nichts geschrieben. Ich könnte was schreiben, aber das Niveau ist hier so unterirdisch, dass jedes Plädoyer für die Fusion Zeitverschwendung ist.
    3. Ja, und das seit über 30 Jahren (aber seien Sie doch ehrlich, das interessiert Sie doch gar nicht)

  11. … und da ja Frau Rabe in allen bestellten Postings nur die allerbesten Referenzen ausgestellt bekommt, darf man in diesem Zusammenhang auch noch einmal Stefan Aust (seinerzeit Chefredakteur Spiegel) zitieren: „Zu diesem Zeitpunkt wurde offenbar, dass Frau Rabe die Suche nach der Wahrheit als persönlichen Feldzug begreift und die Grenzen journalistischen Handelns verlässt“

  12. Herr Hermann, wenn Sie Ihre Fehde gegen wen auch immer privat halten wollen, wieso veröffentlichen Sie dann hier pseudo-enigmatische Texte? Soweit ich durch das Thema durchsteige – als Außenstehendem leiben mir im Augenblick nur der Text von Don Dahlmann und Ihre Ergüsse -, hat sich DD erregt gewundert, was diese Hühnerkacke um die Verbände soll. Die alberne Soap Opera, die dort offenbar aufgeführt wird, hat wohl nicht viel mit den Mitgliedern zu tun, die gerne wieder vernünftig in ihren Interessen vertreten werden wollen. Stattdessen keifen sich einige Funktionäre über den Gang hinüber an, zerstören Vertrauen, haben Schwierigkeiten im höflichen Umgang und noch mehr mit deutscher Sprache und Logik:

    Eine große Mehrheit kann nicht unterliegen.

    Falls Sie irgendwas Substanzielles zum Thema zu sagen haben, was möglicherweise meine Einsicht vertieft und meine Ansicht verändert, gerne, aber dämliches Herumgehacke auf Personen [statt Handlungen] und Themen, die irgendwie am Rande mit dem Thema des Beitrags zu tun haben, sind wenig zielführend. Dafür könnten Sie Posterous, Tumblr, Twitter, Facebook, WordPress oder sogar Ihre eigene Blog-Installation nutzen … (wink)

  13. Wie gesagt: Es ist sinnlos, komplexe Zusammenhänge vor Nachwuschsbloggern ohne Reflexionsvermögen auszubreiten. Zum Thema Fusion ist alles gesagt. Wenn sie nicht kommt, auch gut. Dann wird der JVBB gestärkt aus der Entwicklung hervor gehen. Und der DJV Berlin ist – schon angesichts des immer größer werdenden Anteils von Nicht-Journalisten – spätestens in 5 Jahren Geschichte. Leistungsschutzrechte hin oder her – berufsständische Vertretung heißt mehr, als nur eine ätzend-unwissende und dekadent-gelangweilte Sottise abzuliefern.

  14. Wer immer hier als ätzend-unwissender und dekadent-gelangweilter Nachwuchsblogger ohne Reflexionsvermögen verunglimpft wird: Ich bin nicht vor mehr als 30 Jahren von der DJU in den DJV gewechselt, um mich in einem jahrelangen Grabenkrieg wieder zu finden und schmutzige Wäsche zu waschen.

    Wir sollten uns auf die Fakten konzentrieren statt aufeinander herum zu hacken. Anhand konkreter Zahlungsflüsse wäre zu beweisen, ob die gewählte Schatzmeisterin zu tief getaucht ist bei ihren Recherchen und die Totenruhe selbst verliebter Funktionäre gestört hat, oder ob vielleicht doch etwas dran ist an den Vorwürfen der Selbstbereicherung etc. …

  15. Ja an der Selbsbereicherung ist vielleicht etwas dran, dann aber wohl eher bei der Schatzmeistzerin bei ihren diversen Tauchversuchen.

  16. Wondraschek

    @ Hermann: „Das Niveau ist hier so unterirdisch.“
    Das Niveau würde sich sicherlich heben, wenn Sie sich künftig zum Thema äußern, anstatt über Recherchen in der Ostsee nachzudenken. Ich bin zwar nur ein Schreiberling für Lokalblätter, aber auch dort würde ich Druck bekommen, sollte ich es jemals wagen, so an der Sache vorbeizuschreiben wie Sie in diesem Blog.
    Meine Frage, ob Sie Journalist sind, war ironisch gemeint, zugegeben. Im Klartext hätte die Frage gelautet: Gehen Sie beruflich mit Ihren Themen auch so um?
    Aber hier eine wichtigere Frage: Wenn Sie so viel Zeit darauf verwenden, sich in diesem Thread zu äußern, können Sie dann nicht mit ein paar bündigen Sätzen Ihre Sicht der Dinge erläutern?

  17. Wenn Sie mich so freundlich bitten:

    1. ein Landesverband mit doppelt so vielen Mitgliedern ist stärker als zwei, die sich auch noch spinnefeind sind.
    2. Die Schulden müssen unterschiedlich bewertet werden, einfache Anfeindungen gegen den JVBB, wie sie von Rabe kommen, sind weder substanziell begründet noch hilfreich.
    3. Die Schulden des jungen JVBB sind normale Anlaufinvestitionen (Verwaltung, Miete etc.), die angesichts des dynamischen Wachstums des JVBB aus Controller- Sicht unproblematisch sind.
    4. Die Schulden des alten DJV Berlin sind keine Anlaufinvestitionen, sondern Mismanagement der alten Geschäftsführung unter dem Vorsitzenden Kulpok: leichtfertige Pensionszusagen, Defizite beim Presseball etc. Sie sind angesichts der eher schrumpfenden Mitgliederstruktur des DJV Berlin aus Controller-Sicht als höchst problematisch anzusehen. Mit anderen Worten: Von Rabe werden hier Äpfel mit Birnen verglichen, da die Tilgungsaussichten ohne Hilfe von außen beim alten Verband sehr schlecht sind. Der DJV Berlin sollte dankbar sein, dass der JVBB mit nur einer Gegenstimme für die Fusion war. Ohne Fusion droht weiterhin Insolvenz des alten Landesverbands, zumal er ohne Fusion auch nicht die Unterstützung des Bundesverbands hat.
    5. Die Sanierung in der Insolvenz ist vor allem der beharrlichen und überzeugenden Anstrengung des neuen Vorstands um Peter Pistorius zu verdanken, der unter anderem mich und andere davon überzeugt hat, dem alten Verband die Treue zu halten und nicht in den neuen zu wechseln, was angesichts der skandalösen Verbandsführung von Kulpok geboten gewesen wäre. Der Mann hat also ein wenig mehr Dankbarkeit verdient.
    6. Alle meine Freunde, aktive Journalisten, Chefredakteure, Filmemacher, sind inzwischen beim JVBB. Welcher namhafte Journalist ist denn überhaupt noch beim DJV?

    Inzwischen frage ich mich allen Ernstes, warum ich mich mit diesen Verrückten überhaupt rumstreite. Meine gute Menschenkenntnis sagt mir, dass sich ein Verband, der von Rabe geführt wird, innerhalb kurzer Zeit selber zerlegt. Dann ist auch der letzte Rest Solidarität aufgebraucht und ich kann zum JVBB wechseln, der ohnehin die qualifizierteren, jüngeren und aktiveren Mitglieder aufweist, die sich vor allem nicht so hinterhältig bekriegen mit einer Wortwahl, die auf Schülerzeitungsniveau läuft (siehe oben). So viel Hass wie gegen Pistorius habe ich selten erlebt und lässt den Schluss zu, dass da einige ganz dringend mal zum Arzt müssen.

  18. Wondraschek

    Danke, das klingt nach Inhalt und „Butter an die Fische“.

  19. gern geschehen!

  20. http://www.burks.de/recherchegruppe/blog/?p=382

    Don, du bist doch für Recherche zuständig. Das lässt du hier vermissen.

  21. Wondraschek

    @ Burkhatd schröder

    Ich muss ja wirklich nicht wissen, was die Interessenvertretungen Berliner Journalisten so streiten. Aber seitdem ich über „9vor9“ hier hineingerutscht bin, interessiert mich langsam, auf welchem Niveau sich unsere Hauptstadtkollegen bewegen.
    Also nehme ich das Ueteil gegen Frau Rabe zur Kenntnis, aber auch den Brief des Vorstandes, den Sie bloggen. Ich darf zitieren:
    „…gossen sogenannte Funktionsträger in aller Öffentlichkeit Schmutzkübel…“ (wieso sogenannte?);
    „Der von einzelnen heuchlerisch lancierte Abwahlantrag…“ (wieso war der heuchlerisch – Begründung fehlt).
    Diese Polemik mit Adjektiven ohne rechten Gehalt, ich darf einen oben geäußerten Gedanken variieren, findet man in den Provinzblättern, in denen ich schreibe, eigentlich nur in Leserbriefen.
    Noch´n Satz aus dem Rundbrief: „Und solche Leuten sind so dreist und nennen sich “Journalist”“ (Kommentar überflüssig, oder?).
    Geht es wirklich nicht anders?

  22. Allerdings, ein bestimmter Diskussionsstil ist ansteckend. Davor sollte man sich hüten. Auf welchem Niveau die Clique von Rabe argumentiert, sieht man oben bei Niedermeyer und auf der Renegaten-Website http://www.djv-bundesdelegierte.de/index.php?id=12

    Aber nicht nur der Stil ist unterirdisch, auch die Argumente entpuppen sich bei näherem Hinsehen als gezielte Desinformationen. Vor Jahren stand der DJV Berlin schon mal vor der Pleite, weil sich Journalisten aus dem Umfeld der ehemaligen „Betonfraktion“ (Diepgen, Landowsky, Wohlrabe) hemmungslos am Vereinsvermögen bedienten, sich auf pompösen Pressebällen selber feierten und auch noch die Sozialfonds plünderten. Es ist leider ekelhaft mit anzusehen, wie die selbe Klientel sich heute hinstellt, gegen die Fusion wettert und das mit Verweis auf eine finanzielle Schieflage, die sie selbst versursacht hat. Sie prangert die Schulden des alternativen Verbands an, obwohl es sich im Unterschied zu den Schulden des DJV Berlin um ganz normale Anlaufinvestionen handelt und sie lügt und beleidigt den neuen Vorstand, wenn sie ihm Untreue und Vorteilsnahme unterstellt. Die Zahlungen, die dort erfolgten, sind alle ethisch und formal-juristisch sauber, sowohl die korrekte Abrechung einer Dienstleistung mit dem Branchen-Verlag „Berliner Journalisten“ als auch die Aufwandsentschädigung für den Vorsitzenden Peter Pistorius. 250 Euro monatlich für die beharrliche zweijährige Sanierungsarbeit sind nun wahrlich nicht viel Geld, um den Schmutz aus den Vorgängerakten zu schütteln. Dass ausgerechnet die Rabe-Fraktion angesichts der mehr als fragwürdigen Finanzführung ihrer Chefin bei der Abwicklung diverser Unternehmungen zu solchen Methoden greift, muss man im Prinzip als mutig bezeichnen.

    Die Rabe-Clique wird dafür die Quittung erhalten. Die juristischen Vorbereitungen laufen – und wenn ich die fluchtartige Verlegung von Kontakt-Adressen diverser Internetorgane aus dem Rabe-Umfeld ins scheinbar sichere Ausland richtig deute, scheint die Botschaft auch angekommen zu sein! Aber nicht vergessen, es gibt ja noch den Admin-C (etwa Herrn Träger). Und der ist nach überwiegender Rechtsprechung in Deutschland inzwischen voll verantworlich, wenn Rechtsverstöße begangen werden.

  23. Wondraschek

    Renagaten? Clique? Renegaten-Clique? Solche Wörter benutzten in grauer Vorzeit die ZKs kommunistischer Parteien in ihren Personalauseinandersetzungen.
    Ich möchte mich an dieser Stelle verabschieden.

  24. Kerstin

    @Karl Hermann:
    Ich kenne mich mit dem Thema nicht aus, aber auch ein Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen der DENIC ist strafbar. Ich zitiere mal aus den Nutzungsbedingungen, die sie beim erfragen des Admin-C akzeptiert haben:

    „Die in der whois-Abfrage ersichtlichen Domaindaten sind rechtlich geschützt. Sie dürfen nur zum Zwecke der technischen oder administrativen Notwendigkeiten des Internetbetriebs oder zur Kontaktaufnahme mit dem Domaininhaber bei rechtlichen Problemen genutzt und ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis der DENIC eG weder elektronisch noch in anderer Art gespeichert werden.“

    Selbst wenn Sie sie zur Kontaktaufnahme erfragt haben, ist die Veröffentlichung hier ein Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen. Neben ihrem Anti-Rabe-Fetischismus erscheint es daher merkwürdig, warum gerade Sie anderen Rechtsverstöße vorwerfen möchten.

  25. Bisschen kleinkariert oder? Und natürlich auch falsch, weil auf welche Website habe ich mich denn explizit bezogen, als ich den Admin-C „Träger“ erwähnte?

    Es wäre vielmehr zu fragen, ob hier nicht ein Verstoß gegen die Impressums-Pflicht besteht, wenn nachgewiesen werden kannt, dass die Website in Deutschland betrieben wird, auf deutschen Servern läuft und der Auslands-Inhaber nur vorgetäuscht ist (wofür einiges spricht). Lohnt allerdings die Mühe nicht. Aber immerhin: Die Angst konnte man spüren, als sich der Betreiber der Website vor einigen Tagen entschloss, mit seinem Impressum nach England auszuwandern, um möglichen Abmahnungen zuvor zu kommen. Und vielleicht sollte man schon mal vorsorglich bei der DENIC einen DISPUTE-Antrag stellen, denn das ist wohl gewiss, der Titel stellt einen Eingriff in das Markenrecht dar und verstößt auch gegen das UWG.

    Noch dreister ist ein anderes Internet-Organ, das als wildgewordener Satellit um den bizarren Rabe-Kosmos kreist: Der Stadl. Dort kann man im Impressum in bemerkenswerter Offenheit lesen: „Der Stadl erscheint in Kualalumpur, Malaysia und ist daher nicht impressumspflichtig. Der Herausgeber wohnt in Spanien und ist ebenfalls nicht impressumspflichtig. Der Stadl ist nicht kommerziell und wäre daher ebenfalls nicht impressumspflichtig.“ Letzeres ist natürlich Unsinn, aber immerhin verspricht man: „Der Stadl bewegt sich im Rahmen der Presse- und Meinungsfreiheit. Alle Inhalte sind sorgfältig recherchiert.“ Das ist enorm beruhigend, vor allem für Herrn Conen (Hoppla, habe ich da schon wieder einen Namen erwähnt?), dessen verbale Rundumschläge gegen den Bundesverband andernfalls schon diverse Prozesse nach sich gezogen hätten, aber er sitzt ja in Spanien.

  26. Johannes Klausen

    Ich finde es beeindruckend, wie Journalisten hier eine der ältesten Regeln des Internets offensichtlich nicht verinnerlicht haben.

    Arguing on the internet is like winning the Paralympics. Even if you win you’re still retarded.

    In diesem Sinne, viel Spass beim Weiterdiskutieren. Und bitte weiterhin Klarnamen benutzen, weil Peinlichkeiten wie diese immer wieder gern zitiert werden.

  27. Harry Focke

    Ist ja gut, lieber „Karl Hermann“, die „Mehrheit“ ist halt „unterlegen“. Alle wollten ganz doll die „Fusion“ – und haben sie deshalb in die Tonne gekloppt?! Vernunft geht anders, aber wir sind ja beim DJV, wo hochbezahlte Funktionäre mit immer rabiateren Mitteln um ihre Pfründen ringen. Erfolge für die Mitglieder sind nirgends zu sehen. Warum ein Sprinter herauskommen soll, wenn sich in Berlin zwei Lahme zusammenschließen, ist rätselhaft. Die schwierige Lage am Markt für journalistische Leistungen hat mit Globalisierung und dem Niedergang der Printmedien zu tun, aber nicht mit der Mitgliederzahl irgendwelcher Grüppchen. Haben denn 4000 stramme Klassenkämpfer unter Absingen der Internationale die Arbeit niedergelegt, als sich der Stuhl des „Chefredakteurs“ des „Tip“ plötzlich vor der Tür fand? Hat dpa den Umzug nach Berlin abgesagt, weil der DJV nach dem stumpfsinnigen Motto „Alles muß bleiben wie es ist“ protestierte? Schlottert Stefan Aust vor Angst, weil sich vor der Tür von N24 das Proletariat versammelt? Die Wahrheit ist ganz einfach: Immer weniger Journalisten produzieren immer mehr Information. Immer mehr Journalisten raufen um immer weniger Aufträge. Über die Frage, wer Journalist in Berlin sein oder bleiben kann, entscheidet der Markt und nicht der DJV.

  28. Ist ja schön, Herr Focke, dass Sie die Fusion zweier Berufsverbände – ein eher alltäglicher Vorgang – gleich mit den globalen Verwerfungen am Medienmarkt in Verbindung bringen, aber Sie schwafeln natürlich komplett am Thema vorbei. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Und wurde von mir auch gar nicht erwähnt. Es gibt ganz pragmatische Gründe:
    1. Ein gemeinsamer Landesverband ist der Normalzustand, nicht die Ausnahme.
    2. Selbst wenn Sie den Funktionären eine „Hochbezahlung“ unterstellen (keine Ahnung, wo Sie das herhaben), wäre ja im Zuge der Wiedervereinigung genügend Zeit, um solche Misswüchse zu korrigieren und etwa aus zwei Geschäftsführern einen zum machen.
    3. Ich habe genügend Anlass zu glauben, dass es eher Frau Rabe bei Ihrer „Kleinstaaterei“ um die Sicherung von Pfründen geht. In einem neuen größeren Landesverband hätte sie wohl wenig zu melden.
    4. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Mehrheit des alten Verbands gegen die Fusion ist und war. Die Abstimmung erbrachte Abbruch der Debatte nach einem ansonsten chaotischen Verlauf mit einer sich hysterisch aufführenden Gruppe vos Fusionsgegenern und nicht etwa – wie Sie unterstellen – Ablehnung der Fusion.
    5. Der Chefredakteurs-Stuhl des „tip“ steht meines Wissens immer noch in der Redaktion und nicht vor der Tür.

  29. Harry Focke

    Ach, Gottchen, Herr „Karl Hermann“, wie wär’s mit erst (richtig) lesen, dann denken – und dann (vielleicht) auf Hyperventilation zu gehen. Bei Ihnen hat man ja schon den Eindruck, daß Sie alles wissen und alles können, leider aber die anderen zu doof sind, das zu erkennen.

    Ich habe gemeint, daß es völlig wurscht ist, ob nun 2 mal 2000 mehr oder weniger arbeitslose Journalisten oder 1 mal 4000 ebenso machtlose Gestalten nichts erreichen. Denn der Produktivitätsfortschritt und der langsame Abschied vom Papier ergeben zusammen mit viel zu vielen „Journalisten“ einen reinen Nachfrager-Markt mit der unausbleiblichen Folge stetig sinkender Preise.

    Der von Ihnen imaginierte „Normalzustand“ (= ein Landesverband je Bundesland) existiert schon deshalb nicht, weil der Spalterclub JVBB sich ja auch für das Land Brandenburg zuständig fühlt. Dort gibt es aber bereits einen Landesverband. Im übrigen hat der „Normalzustand“ bekanntlich bis Sommer 2004 existiert und wurde durch die Gründung und massive finanzielle Unterstützung des „Kothy-Clubs“ beendet. Denn schon damals war die Hoffung, den DJV Berlin vernichten zu können. Wie man weiß, ist das aber bei den Gerichten (und sogar beim Bundesverfassungsgericht) gescheitert. Damit ist aber jeder Grund für zwei DJV-Verbände in Berlin entfallen. Man hätte das Schisma dadurch rückabwickeln müssen, daß diejenigen, die (unter falschen Voraussetzungen) einzeln gegangen sind, halt einzeln zurückgekehrt wären. Das ist auch heute der einfachste Weg, weil so die 550000 Euro Schulden des JVBB nicht gefährden können.

    Angestellte DJV-Funktionäre erhalten in der Regel das zwei- bis dreifache Entgelt gegenüber der Mehrzahl der Mitglieder. Das nenne ich „fette Pfründe“. Die „Gewerkschaft“ DJV ist zum Selbstbedienungsladen gieriger Funktionäre geworden. Die meisten Ehrenämtler sind ahnungslos und wollen das auch sein.

    Die „Estonia“-Katastrophe ereignete sich 1994. Die Recherchen der Journalistin Jutta Rabe fanden zwischen 2000 und 2003 statt. Jutta Rabe wurde 2007 zur Schatzmeisterin des DJV Berlin gewählt. Recherchen – hier wegen des größten Schiffsunglücks seit Weltkrieg II – sind Aufgabe von (echten) Journalisten (nicht Szene-Bubis vom „tip“). Dabei ist es ganz selbstverständlich, daß man korrupten Politikern und osteuropäischen Mafiosi in die Quere kommt. Dies aber Frau Rabe vorzuwerfen, beührt schon sehr merkwürdig. Und ohne den geringsten Nachweis der Ehrenämtlerin Frau Rabe „Sicherung von Pfründen“ (welche hat sie denn?) zu unterstellen, ist schlicht schäbig.

    Es ist eben die auch hier wieder aufscheinende Mischung aus arroganter Rechthaberei, Machtanspruch und Demokratieverachtung, die die Mitgliederversammlung des DJV Berlin sich offenbar nicht gefallen lassen wollte. Hätten dem stalinistisch auftretenden Vorsitzenden am Ende drei oder vier Stimmen zur Drei-Viertel-Mehrheit in Sachen Fusion gefehlt, wäre das halt Pech gewesen. Die Versammlung hat aber mit absoluter Mehrheit das ganze Thema Fusion in die Tonne getreten, wohl weil sie sich als Jubel-Kulisse für egomane Funktionäre mißbraucht fühlte. Das ist ist viel schlimmer.

  30. Karl Hermann

    Machen wir es kurz: „stalinistisch“, „Szene-Bubis“ „egomane Funktionäre“ – usw., vielleicht sind Sie es, Herr Focke (oder Frau Rabe?), der hier ein wenig hyperventiliert. Es hat jedenfalls keinen Zweck, mit Ihnen weiter zu diskutieren, zumal Sie ja auch nicht bereit sind, mit offenem Visier zu streiten. Also viel Spaß beim querulieren!

  31. Harry Focke

    Habt bitte Erbarmen mit „Karl Hermann“ (seine besseren Tage liegen wohl schon länger hinter ihm), der nun argumentativ ausverkauft ist. Mich läßt das an das Wutgeheul von Leuten denken, die sich für „Alleinerben“ hielten und beim Notar erfahren haben, daß ihr Name im Testament nicht vorkommt.

    Wir halbwegs Vernünftigen, die wir unsere Ansichten ohne Alleinvertretungsanspruch rüberzubringen versuchen, dürfen da ruhig ein wenig Schadenfreude einräumen. Denn unser traditionsreicher DJV Berlin ist noch einmal davongekommen. Ist doch was, oder?

  32. […] unbedingt aufgenommen hat, nur, damit ich mich an all den aufgeregten Rundmails erfreue, die von gescheiterten Fusionen und erfolgreichen Putschen künden. Das ist bestes und meist schief eingescanntes […]