Fuck off, wenn Du nicht meiner Meinung bist

„Es gibt eine Vertrollung des Umgangs miteinander, so scheint mir: Der Ton wird schärfer, die Äxte sind dauerhaft gewetzt und werden schneller rausgeholt, es wird lauter und böser und unversöhnlicher. Wenn Auskotzen denn wenigstens bedeuten würde, dass man danach keine Kotze mehr im Leib hat … Aber die scheint sich eher zu potenzieren – mit dem Ergebnis, dass jetzt auch die leisen, klugen Leute anfangen, Blödsinn zu brüllen, nur damit sie überhaupt gehört werden.“

Meike Winnemuth schreibt ungefähr das, was mir seit ein paar Monaten, spätestens seit dem letzte Bahnstreik, im Kopf rumgeht. Sie nennt es „aushalten“ ich nenne es eine „Entsolidarisierung vom Allgemeinen“. Gerade beim Streik der GdL kann man schön beobachten, wie eigentlich sonst eher im linken Spektrum angesiedelte Zeitgenossen zu geifernden Neo-Liberalen werden, die die Gewerkschaft als solche und vor allem deren Vertreter am liebsten abgeschafft sehen wollen usw. „Auf dem Rücken der Gesellschaft…“ profiliere sich dort eine Gewerkschaft, die doch schon längst alles haben könne. Das die GdL auch gegen die Einführung von Einheitsgewerkschaften streikt (so wie sie die SPD unter Nahles gerne hätte) weil die GdL befürchtet, dass Einheitsgewerkschaften vielleicht nicht ganz so eine dolle Idee sind, wird dabei gerne außer Acht gelassen. Weil „Ich (in Versalien) komme jetzt nicht da hin, wo hin ich gerade will, fuck off…“

Es ist ein wenig traurig mit anzusehen, dass man sich allen Orten entsolidarisiert. Früher haben sich andere Gewerkschaften angeschlossen, wenn irgendwo ein Streik war, um die Wünsche der Kollegen zu unterstützen. Selbst Roland Tichy, der ja nun wirklich nicht in Verdacht steht ein linker Gewerkschaftler zu sein, warnt vor den Folgen eben jener Einheitsgewerkschaft. Aber das hört keiner, die langfristigen Konsequenzen will auch keiner sehen. Ich komme ja ausgerechnet heute nicht von A nach B.

Im Grunde verhält es auch so mit dem Ruf nach Verboten, zum Beispiel dem Wunsch den oftmals fassungslos machenden Frant Josef Wagner die Kolumne zu entziehen. Ich teile die Meinung von Meike Winnemuth, dass man so was halt aushalten muss. Nicht nur aushalten, sondern auch für die Freiheit, so einen Schwachsinn zu schreiben zu dürfen, muss man auch noch einstehen. Ebenso, wie man aushalten muss, dass andere Menschen eben anderer Meinung sind. Aber es ist ja ein Trend geworden, dass man jeden, der auch nur entfernt etwas anderes denkt, meint, sagt oder schreibt, sofort aus der eigenen Timeline und dem Leben entfernt.

Natürlich ist auch das Recht eines jeden, nur das zu lesen oder zu hören, was man gerne hören möchte. Und natürlich gibt es Grenzen dessen, was ich lesen oder hören mag. Aber es scheint mir ein Trend zu sein, dass man „Fremde“ das „Andere“ oder die grundsätzlich andere Meinung nicht mehr zu tolerieren weiß. Dass man eher weiter Bestätigung in seiner Meinung sucht und sich nicht mehr die Frage stellt, ob in der anderen Meinung nicht hier und da doch das cum grano salis, das Körnchen Wahrheit steckt.

Es gab in den letzten paar Jahren viele Beispiele für eine Lagerbildung. Feminismus, Homöopathie, Flüchtlinge, Islam, Streiks sind nur ein paar Beispiele. Aber die Homöopathie ist eigentlich ein recht gutes Beispiel. Ja, da gibt es eine Menge Quatsch bis hin zu Impfgegner. Aber da muss man aufklären, sich selber mal zurück nehmen, jemanden anderen da abholen, wo er oder sie sich befindet. Nicht schreien, nicht an den Pranger stellen, nicht rufen „Du Idiot“. Sondern sich selbst mal zurück nehmen, die eigenen, vermeintlich so klugen und über allem schwebenden Argumente für sich behalten. Das eigene Ego mal einbremsen und vielleicht die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass es für Meinungen viele Gründe geben kann, die man nicht kennt. Dieses Ausblenden des eigenen Egos hat David Foster Wallace in seinem bekannten Vortrag mal schön zusammen gefasst.

„The thing is that, of course, there are totally different ways to think about these kinds of situations. In this traffic, all these vehicles stopped and idling in my way, it’s not impossible that some of these people in SUV’s have been in horrible auto accidents in the past, and now find driving so terrifying that their therapist has all but ordered them to get a huge, heavy SUV so they can feel safe enough to drive. Or that the Hummer that just cut me off is maybe being driven by a father whose little child is hurt or sick in the seat next to him, and he’s trying to get this kid to the hospital, and he’s in a bigger, more legitimate hurry than I am: it is actually I who am in HIS way.“

Vielleicht ist da also jemand, der die Schulmedizin rauf und runter gespielt hat, dem man nicht helfen konnte, aber ein paar Globuli tun es dann doch. Wer bin ich, darüber zu urteilen? Ich kann das gar nicht, schon gar nicht in Social Media Plattformen, in denen Gedanken und Leben auf winzige Splitter reduziert werden. Und das gilt für die Gegner von etwas ebenso, wie für deren Befürworter.

Als noch unangenehmer empfinde ich den hier und da auftauchenden Trend der Sippenhaft. Ansagen wie „Wenn Du XY retweetest oder auf Facebook teilst, entfolge ich dich“ sind an sich schon traurig genug, weil sie (ausgerechnet) auf dem, zum Beispiel auch von George W. Bush gesagten, Satz „Bist Du nicht für uns, dann bist du gegen uns“ basiert. Und weil sie darauf schließen lassen, dass da jemand mit seinem argumentativen Latein am Ende ist. Dass man selber bestimmte Dinge in seiner Timeline nicht sehen oder lesen will – ok. Dass man andere aber ohne Diskussion dafür in Sippenhaft nimmt, hat etwas Totalitäres. Statt Fronten aufzulösen, baut man welche auf. Man teilt die Welt in Lager, in Schwarz und Weiß und verbarrikadiert sich hinter seinen Gedankentürmen, von denen man annimmt, dass nur man selber in der Lage ist, die reine Wahrheit zu erkennen. Das hat etwas religiöses, fällt mir, jetzt wo ich es schreibe, so auf. Religion hat aber etwas anmaßendes, weil sie einem vorschreibt, wie man zu denken und zu handeln hat. Und doch sind oft jene, die die eine Relegion verdammen, weil sie unfrei ist, weil sie das freie Denken behindert, ausgerechnet jene, die selber mit religiösen Eifer ihre Meinung, oder das, was sie dafür halten, mit allen Mitteln verteidigen und Abtrünnige ihres eigenen Denkens mit einer Art Acht belegen.

Mein inneres Harmoniebedürfnis ist das eine, was sich dem entgegen stemmt, das andere ist die Befürchtung, dass all das Geifern, Toben, Ausschließen, Ausgrenzen und Galle spucken zu einer Art Normalität im Netz geworden ist, eine Krankheit, die langsam aber sicher ins analoge Leben übergreift. Was erschreckend ist. Nicht nur, weil die Bildung verschiedener in sich geschlossener Zirkel bisher selten zu etwas vernünftigen geführt hat. Viel mehr hege ich die Befürchtung, dass all die klugen, empfindsameren, auf Ausgewogenheit bedachten Menschen sich nach und nach zurückziehen. Weil sie nicht so laut sein können und/oder wollen. Weil sie vielleicht den Konflikt mit Menschen scheuen, die sonst sehr mögen. Übrig bleiben am Ende nur noch sich hasserfüllt gegenüber stehende Gruppen, die nur übereinander, aber nicht mehr miteinander reden und sich gegenseitig am liebsten verbieten wollen. Besser noch: Umerziehen.

Eine Antwort auf die hier zwischen den Zeilen gestellten Fragen, kenne ich nicht. Außer vielleicht: Mehr Gelassenheit wagen. Oder um Wallace noch mal zu zitieren:

„The really important kind of freedom involves attention and awareness and discipline, and being able truly to care about other people and to sacrifice for them over and over in myriad petty, unsexy ways every day.“

30 Antworten zu „Fuck off, wenn Du nicht meiner Meinung bist“

  1. Danke. Genau dieses Gefühl habe ich auch schon länger. Immer mehr Gegeneinander, mehr ICH HAB RECHT. Kaum noch entspannter Umgang miteinander, keine Neugierde mehr auf eine andere Meinung.
    Und das nicht nur bei irgendwelchen ‚Menschen im Internet‘, sondern auch bei vielen, die ich kenne und eigentlich schätze.

  2. Na klar darf jeder auch offenkundigen Unsinn publizieren. Aber erstens setzt da schon der Rechtsstaat Grenzen (Aufstachelung zum Rassenhass, Aufruf zur Gewalt etc. – was teilweise auch mehr oder weniger subtil von manchen Boulevard-Medien praktiziert wird), zweitens muss ich nicht auf jeden Quark verständnisvoll eingehen.

    Irrationale Ängste (Überfremdung, Chemtrails, Impfgefahren usw.) sind nicht durch vernünftige Argumente heilbar, sondern höchstens durch eine professionelle Therapie. Hier liegt auch der Kern des Problems: Wer solche Leute verbal massiv angeht, sorgt nur für eine weitere Solidarisierung und Extremisierung dieser Gruppen. Manchmal wäre komplette Ignoranz vermutlich sinnvoller.

  3. T3o

    Wolfgang hat im Grunde schon alles gesagt.

    Einzig die Frage, warum jetzt ausgerechnet die Gruppe Menschen, die sich versucht rational und mit überprüfbaren Fakten eine Meinung zu bilden, der Gruppe derjenigen entgegenkommen soll, die das genau nicht tut (Beispiel Homöopathie), stellt sich. Das ist eine Art Beweislastumkehr für Idiotie: „Beweis mir, dass es DAS nicht gibt!“ Selten wird die Forderung mal getroffen, dass man die erste Gruppe an ihrem Standpunkt „abholt“ und von dem esoterischen Unsinn auf Augenhöhe überzeugt.

    Und Feminismus hat in dieser Aufzählung oben gar nix verloren, aber netter Versuch der Diskreditierung.

  4. Ich stimme Dir zu dass der Ton härter zu werden scheint, die Frage ist nur warum? Ist es die Distanz, das fehlende Ins-Gesicht-Sagen, das es einfacher macht? Oder ist das eine schwelende Unzufriedenheit, die sich Ventile sucht und immer dort ausbricht, wo es am einfachsten ist?
    Wir Deutschen sind ja ganz gut im Folgen, und deshalb fühlen wir uns in einer Herde wohl, weil wir da untertauchen können und unter Gleichen sind. Da fällt es nicht auf, wenn man man laut Mäh macht, die anderen machen es ja auch.
    So wie uns das Internet die Möglichkeit gibt, laut NEIN zu rufen, gibt es auch anderen die Möglichkeit, Unsinn zu verbreiten. Die haben halt früher kein Gehör gefunden. Impfgegner ist keine Meinung, das ist Körperverletzung, zumindest wenn man seinen Kindern eine Impfung verweigert oder versucht, bestehende Verordnungen zu verändern. Das muss man in der Tat nicht zu persönlich machen, aber verständlich ist es trotzdem.
    Der Westen scheint ein wenig zu Japanisieren, wir sind brave Konsumenten geworden, die arbeiten und einkaufen, und denen die Ventile fehlen. Wer geht denn noch zu einer Demonstration heute? Mich würden Studien interessieren, warum wir im Internet so wütend sind.
    Freue mich über Anti-Thesen :-)

  5. Guido

    das hat der George Bush doch von Jesus geklaut.
    Matthäus 12,30: Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich

  6. Thomas, *so* unterentwickelt ist unsere Demonstrationskultur nun auch wieder nicht. Mal abgesehen von den fragwürdigen Pegida-Beispielen: Die Teilnehmerzahlen der Anti-TTIP-Demos am Samstag waren doch erstaunlich hoch – sogar höher als die Erwartungen der Organisatoren. Gar nicht zu reden von den Anti-Pegida-/Legida- etc.-Kundgebungen.

  7. Hans

    „Und Feminismus hat in dieser Aufzählung oben gar nix verloren…“ – na klar, die eigene Überzeugung oder Ideologie ist natürlich nie verbohrt oder ideologisch, das sind immer nur die anderen ;-)

    Wenn es ein Musterbeispiel für eine völlig aus dem Ruder gelaufene Diskussionskultur gibt, in der es nur noch darum geht, die andere Seite als „Maskus“ oder „Femtrolls“ zu diskreditieren und Abweichler in den eigenen Reihen gnadenlos zu ächten, dann ist es in der Tat die Feminismusdebatte.

  8. Zehntausende ist schon gut, aber ich bin alter Ostermarschierer, da haben wir in Hunderttausenden gezählt :-) Und selbst eine Million haben die Pershings nicht verhindert. Aber wir hatten auch kein Change.org mit seinen Petitionen. Frage mich gerade, ob alleine die körperliche Betätigung bei einer Demo (Laufen) schon etwas Frust vertreibt…

  9. m

    @T3o „Und Feminismus hat in dieser Aufzählung oben gar nix verloren (…)“

    Naja, der steht da schon ganz gut, an der ersten Stelle der Aufzählung.

  10. AndreasP

    Schlechtes Beispiel. Wenn die Homöopathen und Homöpathiefans ihre Hirngespinste ganz offen als „Meinung“ oder religiösen Glauben hinstellen würden, gälte auch für sie die Meinungs- und Bekenntnisfreiheit. Aber diese Ideologie wird unter ständigem Lügen als mehr oder weniger überprüfbare Tatsache verkauft, und daher gibt es da auch keinen Meinungsspielraum.

  11. Ich halte das alles für Netzwerk-Effekte, die tatsächlich relativ wenig mit „Feminismus, Homöopathie, Flüchtlinge, Islam, Streiks“ zu tun haben. Ich fürchte, wir haben in den letzten drei, vier Jahren eine kritische Masse an Usern im Netz erreicht, die im Zusammenspiel mit Filterbubbles und Sichtbarkeit von ehemals unsichtbaren Kommunikationsstrukturen in Subkulturen im Moment zu einer massiven Vergiftung praktisch sämtlicher Online-Diskurse führt.

    ‚Nen Ausweg sehe ich nicht und die Untersuchungen dazu sind leider Mangelware. Es gibt eine Studie, die Viralität untersucht hat, und dort fand man, dass neben „Awe“ und „Practical Use“ vor allem „Offense“ zu einer Interaktion führt (also Like, Reblog, whatever). Gib diesen kleinen Meme-Effekt in abgeschlossene Filterbubbles mit relevanter Personenanzahl und Du hast einen selbsterhaltenden memetischen, negativ gefärbten Feedbackloop. Und genau den sehen wir grade, massenweise.

    Ich hab dazu grade einen sehr langen Text über Gamergate geschrieben, was quasi ein Sub-Skandal dieses größeren Themas ist – und ich befürchte, das wird uns noch eine Weile beschäftigen, weil die beschriebenen Effekte eher mittel- und langfristig wirken.

    Und: Ich halte das alles für sehr gefährlich, da hier Kultur von innen heraus zersetzt wird. Persönlich finde ich das tatsächlich gefährlicher für das Internet insgesamt, als Netzsperren und Netzneutralität. But that’s just me.

    Vgl auch Jonathan Zittrain: Are Trolls Just Playing a Different Game Than the Rest of Us? https://www.youtube.com/watch?v=LQhLayS_oqw&feature=youtube_gdata

  12. hli

    Zum Thema Filterbubble, und warum Leute lernresistent sind al Lesestoff: http://www.thegrumpyprogrammer.com/2015/04/rfids-encryption-and-stop-rules-oh-my.html
    (von einem Programmierer, und er erklärt auch in Zusammenhang mit Software-Konzepten). Das Konzept was er da „stop rule“ nennt ist finde ich sehr interessant. Und da es das Internet nun halt mal den Leuten, die gemeinsame Konzepte vertreten, einfacher macht zusammen zufinden bekommen wir wohl genau das Phänomen was wir hier gerade sehen.

  13. Manuel

    Interessant, wie die verehrten Vorredner sich zwar versuchen ein bisschen zusammen zu reißen, aber letztlich die ganze Bandbreite der Intoleranz zur schau tragen, die der Autor aufzeigt.
    Ich bin eher einer von denen, die sich so eine Gelassenheit und mehr Respekt / Toleranz im Umgang auch mit ungeliebten Meinungen wünschen. Ich bin auch eher einer derer, die sich still aus der Welt der Internet-Diskussionen zurückzieht, mich immer mal wieder ein wenig hervorwage (wie hiermit) und oft enttäuscht zurück kehrt. (Bitte enttäuscht mich diesmal nicht!) Es langweilt einfach, wenn jeder Facebook-Kommentar eskaliert.
    Es braucht in unseren Breiten eine gehörige Portion mehr Selbstreflexion und Gelassenheit und vielleicht auch etwas mehr Humor. Da fasse ich mir auch gerne an die eigene Nase.
    Liebe Grüße!

  14. Schöner Beitrag, danke. „Gelassenheit“ ist meiner Meinung nach das Entscheidende hier. Wird unterschätzt. Wohl weil es so schwer ist. Aber man kann es erlernen.

  15. mamü

    Geradezu lustig finde ich manchmal, dass ja hier – so scheint es mir – ein Eigenbild besteht, in welchem man sich als reflektiert, kritisch usw. wahrnimmt und aber genau das Gegenteil macht. Denn eigentlich steckt dahinter genau das Schwarz-Weiß-Denken, das im Artikel beschrieben wird: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Aber nicht nur das. Es ist: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns und unser Feind und „böse“ und darf dann auch im Rahmen der eigenen Mittel (z.B. Spamblocken) zum Abschuss frei gegeben werden. Dabei sind die oft streitenden Ideologiegruppen sich ähnlicher, als sie selber wahrnehmen und als ihnen lieb sein dürfte. Es geht da gar nicht, um Errungenschaften wie „reflektiertes kritisches Denken“ sondern um: Wer reflektiert und kritisch denkt, der hat gefälligst zum gleichen Ergebnis wie wir zu kommen. Und wer auf Mission für „das Gute und Wahre“ ist, der kommt eben schnell mal auf den Gedanken, das man das „für die Sache“ ja auch brechen kann. Gelingt es über mehrere Jahre nicht, die eigenen Ziele durchzusetzen, dann entsteht sicher auch Frust und Aggression und daraus resultiert dann ein Umgangston und eben das „lauter, böser, unversöhnlicher“ und man befindet sich in einer Abwärtsspirale.

    Mich machen diese Ideologen, nebst der regelmäßigen Empörungswellen einfach stumm. Und ich denke es ist ein schmaler Grat zwischen Gelassenheit und Resignieren und Verstummen. Ich könnte mir einbilden, dass ich gelassen bin. Das ist aber nicht so, denn in Wahrheit sage ich zu vielen Themen aus Angst nichts. Und das ist auch, was missionarische Ideologen verbreiten und zwar besonders die, die für „die Wahrheit“, „das Gute“ usw. unterwegs sind: Ein Klima der Angst und der gedanklichen Enge. Meinungsfreiheit? Klar, so lange du unserer Meinung bist, ist alles geritzt. Das ist auch der Grund, warum ich z.B. nicht zur Republica gehe, denn dort trifft man gehäuft auf solche Leute und in einer solchen Atmosphäre möchte ich nicht sein.

    Worüber ich manchmal nachdenke ist – und das kann schnell als Arroganz ausgelegt werden – ist, ob es einfach auch eine Frage des Alters, der eigenen Reife, von zu viel Zeit ist.

    Auf jeden Fall: Danke für diesen Blogpost.

  16. kdm

    Beispiel Chemtrails… oder die oben ausdrücklich erwähnte Homöopathie = verschiedenen Meinungen?
    Die H. ist (wie alle Esoterik) schlichter Humbug, das ist nun Jahrzehnte lang und hunderte Male seriös bewiesen, das muss man nicht immer wieder jedem Einzelnen und in jeder Diskussion erneut… (die Gläubigen gieren natürlich danach, wertet es ihren Glauben doch auf (drüber reden: Reklame) und sie können ihren Hokuspokus erneut den anderen nahe bringen).
    .
    Diskutiert man mit Aluhutträgern?
    Nein, da muss man sich beim xten Mal nicht zurücknehmen und höflich bleiben. Irgendwann reicht’s.

  17. Ruprecht

    Was die Homöopatie angeht: Die hilft. Sicher nicht auf die Art und Weise, wie es Homöpaten versprechen. Sprich: Die „Mechanik“ ist Humbug. Helfen tut sie trotzdem manchen. Ebenso wie Placebos helfen. Jetzt kann man trefflich darüber streiten, wie hoch die Beteiligung der solidarischen Krankenkassen an Placebo-Therapien sein sollte und ab wann das Ganze gefährlich wird. Aber im Sinne dieses Beitrage ginge es eben nicht um H. verbieten oder erlauben, sondern schauen, wie der Komplex funktioniert, was daran Humbug ist und was nicht. Und nicht Leute auszulachen, zu verdammen oder zu trollen, die einem erzählen, dass ihnen H. hilft oder mal geholfen hat.

    Mir kam da gerade noch eine andere Idee: Vielleicht hat dieses Verhalten andere Meinung auszuschließen bzw. aus der Timeline/eigenen Leben zu entfernen nicht in erster Linie mit Toleranz, sondern Selbstoptimierung zu tun. Andere einem widersprechende Meinungen sind ja (subjektiv gesehen) erstmal falsch. Sie widerspechen den eigenen Ansichten und sind damit ein „Störfaktor“. Da Menschen, die sich immer weiter selbst optimieren wollen – dazu gehört ja auch „Simplyfy yourself“ – müssen sie diese Störfaktoren aussortieren. Denn sich mit anderen Meinungen herumzuschlagen bedeuten auch Stress. Nicht nur inhaltlich, sondern auch in der eigenen Peergroup in der auch alle nach Lebensoptimierung streben. Da eines der wichtigsten Ziele die Reduktion von Stress im Alltag ist, muss eben auch der Freundeskreis stressfrei sein. Nicht dass man plötzlich beim gemeinsamen entspannen auf eine kontroverse Meinung oder ein solches Verhalten trifft. Man würde da wertvolle „Quality Time“ der knappen Ressource Freizeit durch kontroverse Diskussionen vernichten. Eben darum muss auch das Umfeld einstellungsmäßig optimiert, also reibungsfrei gestaltet werden. Gegensätzliche Meinungen stören die Harmonie und sind damit nicht optimal.

    Also entrümpelt man seine „Timeline“, damit das eigene Leben entspannter wird. Ich glaube das steht auch so, nur in anderen Worten, in x Lebensratgebern.

  18. Chris

    Lagerbildung, Filterblasen, es gibt wohl auch einen Riss zwischen den Generationen. Ich bemerke das im eigenen Umfeld, noch krasser wird es in diesem Artikel http://popehat.com/2015/04/19/safe-spaces-and-the-mote-in-americas-eye/ über die jetzige Studentengenrartion an US-Colleges in der Post 9/11-Ära beschrieben.

  19. Somaro

    Also Sie stören sich daran, dass sich die Fronten verhärten. Und Ihre Empfehlung ist Gelassenheit?
    Um bei Ihrem Beispiel Homöopathie zu bleiben, die: „Wer bin ich darüber zu urteilen? Und wenn es ihm geholfen hat, dann ist es gut wenn ich den Homöopathie-Verfechter sich überall äußern lasse. Wer bin ich, anderen Menschen zu sagen, dass er sie gefährdet? Ich bleibe lieber gelassen.“

    Was soll der Blödsinn?
    Wenn Sie keine Antwort auf die ausufernde Konfrontationen haben, dann ist das eine Sache. Wenn Sie dabei ins andere Extrem verfallen ist das eine andere Sache, die mehr als nur gefährlich – wie man in den Berichten nachlesen kann – auch tödlich endet.

    Um es anders zu sagen: Sie propagieren ein „Der Klügere gibt nach“.
    Doch die Dummheit grassiert, weil der Klügere immer nachdenkt. Sollte man mal bedenken.

    Und was mir dazu noch einfällt, den ersten Blogartikel der mit „Ein Leser weniger“ bewusst wahrgenommen habe, war 2001 kurz nach dem Anschlag auf das World Trade Center.

  20. Heiko242

    Könnte es erneut an dem Gebaren der Politiker liegen? Politikskandale und Ignoranz der Politiker im Umgang mit dem „Wahlvieh“ gibt es natürlich schon immer. Aber mir scheint, gerade in den letzen Jahren wurde noch einmal verdeutlicht wie scheißegal Politiker die Meinungen der Wähler sind. Die ganzen Skandale und Skandalchen, die Milliarden fur Banken einerseits und das Fehlen von Geld für wirklich wichtige Dinge andererseits. NSA, NSU, TTIP usw. die Politik reagiert mit aussitzen…

    Was ich denke ist, vielleicht kommt daher auch die Verrohung der Sitten in Diskussionen. Es ist doch eh egal, es interessiert keine Sau und nichts wird sich jemals ändern. Da kann ich meinen Frust auch in die Welt schreien und an die Gutmenschen auslassen.

    Nunja, vielleicht zu pessimistisch gedacht.

  21. Geddes79

    Da ich mit Facebook und Co. und somit „Timelines“ u.ä. nichts am Hut habe, betrifft ein Teil dieses Beitrags meine Lebenswirklichkeit sowieso nicht (in der „Realität“ weiß ich schon, mit wem aus meinem Bekanntenkreis ich intensiv über Politik diskutieren kann und mit wem ich es eher bleiben lasse, weil eh‘ nichts Produktives dabei herauskommt und es sonst zu rundum schlechter Stimmung führt). Einen Satz will ich aber doch nicht unkommentiert lassen. Ich zitiere:
    „Früher haben sich andere Gewerkschaften angeschlossen, wenn irgendwo ein Streik war, um die Wünsche der Kollegen zu unterstützen.“

    Ja, aber früher haben Gewerkschaften Streiks auch nur als letztes Mittel eingesetzt, um *echte* (teils lebensbedrohende) Mißstände zu bekämpfen, während sie heute zumindest bei einigen Gewerkschaften schon zum Standard-Programm gehören; gerne auch vorbeugend angewandt, ehe die Verhandlungen überhaupt richtig beginnen. Außerdem ist das mit der Solidarität natürlich keine Einbahnstraße, und wer will schon eine elitäre Splitter-Gewerkschaft bedingungslos unterstützen, die sich vor einigen Jahren mit dem kaum verschleierten Argument „Lokführer sind viel wichtiger als sonstige Bahnarbeiter, also müssen sie auch viel mehr verdienen!“ gegründet hat (und jetzt wollen sie plötzlich unbedingt auch die viel unwichtigeren Leute vertreten, weil sie ja die heldenhaften Vetreter des Guten und Schönen auf der Welt sind) …

  22. So, jetzt habe ich endlich Zeit… sorry, dass es etwas gedauert hat mit den Antworten.
    @DJ Doena Korrigiert, danke!

    @Somaro: Ich sage nicht „Der klügere gibt nach.“ Es gibt Grenzen, für die man auch einstehen muss. Impfgegner usw. habe ich ja erwähnt. Es geht mir mehr um Ton (auf allen Seiten) und um die gefühlte Tendenz, dass man die eigene Meinung als Hort der reinen Wahrheit betrachtet, die andere nicht verstehen wollen. Dummheit oder mangelnde Aufklärung existiert nicht, weil der Klügere nachgibt, sondern weil man oft mit einer Wagenburg-Mentalität argumentiert. Und das empfinde ich als etwas, was niemanden weiterbringt, schon gar nicht in einer Diskussion.

    @Rene: Danke!

    @T3o: Doch, weil Feministen und ihre Argumente sehr oft genau auf diese Art angegriffen werden.

  23. @T30

    Doch leider gehört der Feminismus auch in diese Kategorie, inbesondere wenn man sich anguckt, was gerade auf dem nordamerikanischen Kontinent abgeht und irgendwann auch wieder nach Europa schwappen wird.

    Der Femininismus in den USA und Kanada fordert überall und andauern „safe spaces“ wo sie unter sich diskutieren können, ohne von irgendjemandem, der auch nur eine entfernt andere Meinung haben könnte, gestört werden dürfen. Weil wenn da Leute mit anderer Meinung ankämen, wäre es ja kein „safe space“ mehr.

    Auf der anderen Seite halten diese Feminist(inn)en es natürlich für ihr gutes Recht, Diskussionsrunden und -panels von MRAs („Men’s Rights Activists) – was immer man von denen auch halten mag – zu sabotieren (Feueralarme auslösen, Trötkonzerte vor den Türen machen) und sogar verbieten zu lassen.

    Erst letzte Woche wurde eine Comiczeichnerin (ja, eine Frau!) von einer Comicexpo auf Lebenszeit verbannt, weil sie auf einem „Frauen in Comics Panel“ nach ihrer Meinung gefragt wurde und wahrheitsgemäß und sachlich (ist alles audio- und videotechnisch belegt) geantwortet hat, dass sie am Feminismus nicht mag, dass dieser alle Frauen immer als Opfer des Patriachats darstellt und sie nun mal kein Opfer ist und auch kein Opfer sein will.

    Sie wurde ausgesperrt, weil sich andere Diskussionsteilnehmer plötzlich „nicht mehr sicher“ fühlten.

    Das sie als Comiczeichnerin darauf angewiesen ist, ihre Werke auf Comic-Expos zu präsentieren und zu vermarkten, das interessiert niemanden.

    Sie hatte halt die falsche Meinung.

    Und auf US-Campusses scheint es nur so zuzugehen. Feministinen haben Narrenfreiheit und alle anderen sind böse Frauenunterdrücker.

  24. UJ

    Den Begriff „Vertrollung des Umgangs miteinander“ finde ich sehr schön und treffend. Ich habe, nachdem ich Deinen Text gelesen habe, erst einmal eine Weile da gesessen und vor mich hin gegrübelt.
    Dass es einen solchen Trend zu Vertrollung gibt, kann ich aus meiner Erfahrung bestätigen. Aber was kann man dagegen tun? Wenn die Vertrollung ein relativ junges Phänomen ist, welche Faktoren haben seine Entstehung begünstigt? Und war es das Aufkommen oder das Wegfallen dieser Faktoren?

    Die Frage, die mich jedoch am meisten beschäftigt ist diese: Was hält eigentlich uns Nichttrolle davon ab, bei der Vertrollung mitzumachen?
    Ich habe für mich mal eine kleine Liste angefangen. Sie ist noch nicht vollständig, aber als Diskussionsanstoß taugt sie, denke ich.

    Was mich von der Vertrollung abhält ist:

    1. Die demütigende Erfahrung, dass ich nicht immer recht habe.

    2. Die, ebenfalls ziemlich demütigende, Einsicht, dass mein Gegenüber vielleicht näher an der Wahrheit dran sein könnte, als ich selbst.

    3. Das Wissen darum, dass ich mich eines Tages in einer Situation wiederfinden könnte, in der ich auf mein Gegenüber angewiesen bin.

    4. Die Angst, dass eskalierte Sprache zu eskaliertem Handeln führen könnte.

    5. Die Anerkenntnis der Goldenen Regel: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“

  25. toxicbuddha

    Leider fällt der Aufruf zur Toleranz auf wenig fruchtbaren Boden, wie es scheint. Sehe ich mir die Kommentare hier an, dann werden Andersdenkende nicht nur als Andersdenkende wahrgenommen, sondern als Kriminelle oder Geisteskranke. Da wird sogar die Gedankenpolizei mobilisiert unter einem Artikel, der dazu anregt, nicht gleich hysterisch zu reagieren, wenn jemand anderer MEINUNG ist und die Frechheit besitzt, die auch zu äußern.

    Ich könnte dies nun Borniertheit nennen, aber mir ist klar, dass diese Leute wiederum glauben, ihre Intoleranz wäre *notwendig*, um das Böse zu bekämpfen. Das allerdings glaubten z. B. auch Stalins Schergen und Obamas Schergen in Ramstein unterscheiden sich da kein bisschen, wenn sie wieder einmal ein paar Dutzend Frauen und Kinder mittels Drohnenbomben zerfetzen, weil vielleicht auch ein Böser aka Terrorist darunter sein könnte.

    Soll ich nun Toleranz gegenüber denen üben, die Toleranz gegenüber Andersdenkenden als Irrweg interpretieren? Zumal sie doch die „Guten“ sind? (Nur mal als Hinweis: Die Moral ist eine billige Hure, sie verkauft sich an jeden x-beliebigen, der nach ihr pfeift.) Oder soll ich nun meinerseits sie als tendenziell Kriminelle und Geisteskranke einsortieren?

    Ideologie – egal welche – macht blind und blöd, das zumindest ist meine persönliche Lebenserfahrung.
    Vielleicht sollte so mancher der „Guten“ sich mal der Lektüre von Blaise Pascal zuwenden: „Niemals begeht man Böses so gründlich und so freudig, als wenn man es aus Gewissen tut.“ (Pensées diverses)

  26. Danke für’s Aufschreiben. Ich halte Hass ebenfalls für einen schlechten Ratgeber. Jeder hat da wohl eigene Situationen und Menschen vor Augen. Mich persönlich erschrecken zum Beispiel die offen geäußerten Vernichtungswünsche gegenüber Menschen. Welches Trauma ein Mensch erlitten haben muss, um an einem solchen Punkt angelangt zu sein; und falls nicht: Was ist das für ein kaputter emotionaler Lifestyle? Soll das zur Normalität werden? Heutzutage ist wohl jeder irgendwie Opfer und gibt sich damit das Recht auf Skupellosigkeit gegen jeden wahrgenommenen Feind. Macht mich wütend, doch das bringt es leider auch nicht. Ziehe mich lieber zurück ins Private und will mit diesen Menschen nichts mehr zu tun haben. Eine „Trauma-Society“ hat nichts Besonnenes mehr, kennt nur noch Opfer – ob neue oder alte. Tolle Wurst.

  27. Nicht nur die „Debattenkultur“ im Netz ist so intolerant und aggressiv, auch in der großen Politik stehen die Zeichen auf Sturm. Ein neuer – für uns noch kalter – Krieg mit recht gefährlichen militärischen Provokationen ist auf einmal wieder drin, die Griechenland/Euro-Krise erscheint unlösbar, die weltweite Verschuldungs/Finanzkrise ebenfalls – die Gefahren von daher sind nicht etwa weniger, sondern mehr geworden. Dass unser Noch-Wohlstand auf dem Rücken der Südstaaten und der gnadenlosen Ausbeutung von Ressourcen weltweit basiert, kann kaum mehr jemand verdrängen – und doch müssen wir faktisch ein „weiter so“ präferieren, denn was würde aus diesem ganzen Wirtschaftssystem ohne Wachstum? Von Umwelt & Klima fang ich gar nicht erst an…

    Was das alles mit der Debattenkultur zu tun hat? Ich denke, es ist untergründig hoch wirksam, dass es keine Utopien mehr gibt, keine Vorstellungen, wie all diese Probleme zu lösen und die Welt in eine friedlichere und gerechtere transformiert werden könnte. Deshalb ist sich jeder zunehmend selbst der Nächste, man sucht nach Ablenkung in der Unterhaltung, man kreist um den Konsum, der mittlerweile alle Lebensbereiche durchdringt – und surft herum auf der Suche nach Erregungszuständen, die durch noch halbwegs überschaubare Ereignisse vermittelt werden. Ein insgesamt düsteres, Zukunft nurmehr als Verschlechterung fürchtendes kollektives (Unter-)Bewusstsein ergibt dann eine entsprechend fürchterliche Art des Umgangs miteinander:

    Wenigstens die Homöopathen, die „Femi- und Masku-Trolls“, die Impfgegner und viele andere Gruppen und Personen mit unliebsamen Meinungen oder individuellem Fehlverhalten kann man wenigstens noch ganz gradlinig und ohne Ambivalenzen hassen und bashen. Gern auch gleich alle Politiker, die gesamte Presse, alle MultiKulti-Freunde, Gutmenschen und „Wirtschaftsflüchtlinge“, das ganze Gesocks in der sozialen Hängematte sowieso und natürlich die bösen geheimen Mächte, die hinter allem stehen und die Fäden ziehen, wenn sie nicht grad Chemtrails auf uns herab regnen lassen.

    Friedliches Geplauder im Netz? Ist ja so 20.Jahrhundert…

  28. m

    @René: Gute Trolls sind das Salz des Internet.

  29. @m: Ja, GUTE schon. leider sind 90% davon inzwischen nur noch .. Orkse. Oder geistig verbohrte Hass-Prediger. Da interessiert nicht der Diskurs, sondern nur noch das Aufeinander-Einhaken-MEINE-MEINUNG-MEIN-EGO-STIRB-NICHTSWÜRDIGER!

    Weshalb ich heutzutage mich auch kaum noch pro(vo)aktiv rühre, also „trolle“, zur Herausforderung, zur Aktivierung einer Diskussion, zur Hirn-Anregung und nicht nur mitläuferischen Beifall-Geklatsche. Leider läuft es immer mehr auf Letztgenanntes hinaus. Trollen ist Hasspredigt und Fanatismus geworden.

    Früher war alles besser? Sicher nicht. Aber die geistig verbohrte Masse gab es entweder noch nicht, oder selbige hatten einfach noch keinen richtigen Zugang zum Medium „Internet“.

    cu, w0lf.