Das muss einfacher werden

Der Windowsrechner wollte nicht mehr so recht. Ich konnte das verstehen. Ich hatte vor drei Jahren Windows 7 über Vista gebügelt, dazu arbeitsbedingt sehr viele Neu- und Deinstallationen. Da müllt man den Rechner zu, egal, wie sehr man die Registry sauber hält.

Und dabei wieder festgestellt: Was für eine elende Arbeit. Treiber zusammen suchen*, installierte Programme zusammensuchen und runterladen. Von gekauften Programmen die Keys suchen. Und obwohl ich eigentlich fast alles in die Dropbox/Google Drive schiebe, mir da also keine Gedanken machen muss, gibt es dann noch das Problem mit den Bildern, die dort nicht landen, weil sie die Synchronisation wegen der Datenmenge zu nervig machen. Ich hab die Angewohntheit, alle Fotos von der Speicherkarte zu behalten, man weiß ja nie. Die also per Hand auf eine externe Platte geschoben.

Dann Partition formatieren, Windows 7 installieren, was ja noch erstaunlich flott geht. Es folgt allerdings eine Update-Orgie von Windows (120 Updates zum Start und dann erst kam SP1), die dann noch mal länger dauert. Irgendwann ist der Desktop dann endlich da und die Installation der Programme kann beginnen. Das zurückkopieren der Bilder habe ich mir dann gespart.

Ok, früher (™) war das alles noch nerviger, weil man gar nichts in die Cloud verschieben konnte. Allein die Mailsicherung bei Outlook Express hat mich Jahre an Mails gekostet, die im Orkus der nicht funktionierenden Importfunktion verschwunden sind. Auch bin ich froh, dass ich nicht mehr mit CDs/DVDs rumhantieren muss, die man Nachts mit kryptischen “Wichtig, Up 1 von 3 TTTGD” beschriftet hatte, und sich dann fragen muss, was man eigentlich gemeint hat.

Und doch gedacht: Eigentlich ist das alles noch zu kompliziert und Apple hat Recht. Google mit dem GoogleOS auch. Die Zeiten, in denen man noch ansatzweise verstehen konnte, was im Rechner vor sich ging, sind eh vobei. 90% der User wird das eh nicht interessieren. Also einfach automatisieren. Wenn ein Rechner Probleme macht, im Systemmenü einfach “Neuinstallieren” anbieten. Eine Routine basteln, die die eigenen, wichtigen Daten, die nicht in der Cloud rumhängen, sichert, runterfahren, USB/DVD reinschieben, neuinstallieren, danach wählt man in einem Fenster die wieder zu installierenden Programme aus, runterladen, fertig. Kein langes Suchen mehr, kein sonstiger Müll. Selbiges gilt für den Browser, wobei Chrome das ja schon macht. (Also Addons und Bookmarks nach der Neuinstallation einfach runter zu laden).

Was ich schon seit Ende der 90er Jahre sage: Consumer-Rechner und Betriebssysteme müssen so einfach zu bedienen sein, wie ein Fernseher.

*Hilfreich bei der Neuinstallation war, dass Asus eine OEM Partition mit allen Hardwaretreibern hinterlegt hatte. Das kennt man auch anders. Die Treiberdaten waren dann zwar wieder alt, mit “Drivermax” kann man die veralteten Treiber dann aber schnell auf den neusten Stand bringen. Das sollte man vor allem machen, bevor man Zusatzsoftware (Logitech usw.) installiert. Sonst hat man direkt wieder Murks in der Registry.

5 Antworten zu „Das muss einfacher werden“

  1. 1) Win 8 wird ja ein auf Werkseinstellungen zurücksetzen anbieten.
    2) Registry clean halten, Win Neuinstallieren ist eigentlich seit Win 7 nicht mehr erforderlich, genauso wie treiber installieren. Ich hab schon seit 2 Jahren keine Treiber mehr manuell installieren müssen.

    Meiner Meinung nach ist das Installieren noch nie so einfach gewesen bzw. oft gar nicht notwendig. Man kann und darf ja auch wiederherstellungspunkte nutzen und muss keine Angst vor Datenverlust haben (vorrausgesetzt man legt die Daten in die dafür vorgesehenen Ordner ab).

    Und Fernseher sind nicht wirklich leicht zu bedienen… zumindestens die modernen nicht.

  2. hilti

    Update-Orgie von Windows (120 Updates zum Start und dann erst kam SP1)

    Bei Windows sollten erst die Service Packs installiert und dann Windowsupdate besucht werden. Spart Zeit, weil einige Updates im SP enthalten sind.

  3. vib

    „Eine Routine basteln, die die eigenen, wichtigen Daten, die nicht in der Cloud rumhängen, sichert“

    Kann Win 7 schon, muss man nur nutzen… Ansonsten und besser schafft man sich sinnvollerweise eine zweite, interne Festplatte an und nutzt ziemlich simple Programme wie z.B. freefilesync. Geht natürlich nur problemlos, wenn man nicht dem Notebookwahn verfallen ist.

  4. Hach ja .. und dann mal jemanden erklären, warum er/sie/es nach der Ubuntu-Installation keine Kopie der Original-CD benötigt .. jaha .. hab letzten Freitag meinen Vater dabei beobachtet, wie er Windoof wieder zur Mitarbeit überredet hat. *schauder*

    … GNU/Debian is scho was Feines ;)

    cu, w0lf.

  5. Puh…ich hab immer so meine Probleme mit automatischen Updates jeglicher Art.
    Es gibt einige Programme, bei denen es klappt, aber ich habe auch schon oft erlebt, dass sich das jeweilige Programm selbst abgeschossen hat, oder irgendwelche Funktionen mit installiert wurden, die ich eindeutig abgelehnt hatte.
    Bei Windows bin ich sehr skeptisch. Vor einigen Jahren hat es sogar bei der normalen Defragmentierung den PC zerschossen und ich durfte alles neu installieren. Ich bezweifle, dass sich da irgendwas vernünftig automatisieren lässt. Und wenn, dann wird es in 50% der Fälle nicht richtig funktionieren und man muss dann doch wieder manuell nach der Fehlerquelle suchen ;)