– Eine Woche geschult. Ich vergesse immer, wie anstrengend das eigentlich ist, sechs Stunden frei und konzentriert zu reden und gleichzeitig die Schulungsgeschwindigkeit von „Ach, Yahoo Pipes, das kann doch jeder“ auf „Was ist ein Hyperlink“ zu reduzieren. Dazu halt noch den nur leicht eingeschränkten Arbeitsalltag, der ja auch nicht wartet. Auf der anderen Seite tun mir die Schulungen selber auch immer wieder gut, weil ich dadurch mal wieder ein wenig geerdet werde. Man vergisst so schnell, dass man selbst die Entwicklungen es Netz seit 14 Jahren mit macht, während andere Menschen in der Zeit was sinnvolles gemacht haben andere Dinge zu tun hatten. Manchmal kommt mir das vor, als würde in eine andere Welt wechseln, was den Schöllerrrn vermutlich genauso geht. Das gegenseitige, gedachte „Was will der denn von mir“ auf deren Seite und bei mir „Kann doch nicht sein, dass man nicht mal die einfachsten…“. Die Schulungen bringen mich dann wieder (kurz) zurück aus dem digitalen Elfenbeinturm und machen mir klar, dass man immer wieder mal innehalten und schauen sollte, wo sich das Netz, bzw. die User eigentlich gerade tatsächlich befinden. Man ignoriert ja gerne, dass Blogs seit acht Jahren in Deutschland präsent sind, aber gerade mal rund 200.000 aktive Nutzer haben, während sich Millionen User bei StudiVZ und WKW rum treiben.
Und noch eine Kleinigkeit habe ich durch die Schulungen gelernt: Ich habe Hochachtung vor vielen Lehrern bekommen, die das jeden Tag mit bockigen Schülern machen müssen.
– Jetzt hab ich das Zweite vergessen, was ich schreiben wollte.
– Mein Diät- und Sportprogramm hat unter der vielen Arbeit böse gelitten.
– Ach ja, als zweites wollte ich was wegen Urlaub schreiben. Eigentlich mehr eine Noitz an mich selber: Man muss auch mal ne Pause machen. Ich habe gerade so ein ungutes Tretmühlengefühl bei der Arbeit.
– Neulich hat mich jemand angerufen, um mir ein Aktiendepot anzudrehen. Habe lachend aufgelegt. Dabei fällt mir gerade auf, dass es überhaupt keinen Aktien-Spam mehr im Mailfach gibt.
– Brauche dringend so ein Batterietelefon, mit dem man auch in dieses Internet gehen kann. Mein Nokia N70 ist jetzt doch etwas betagt und tauche ich auf diesen Nerd-Treffen auf (i.e. Pressekonferenzen, Produktvorführungen), die ich meiner Eigenschaft als leitendender Redaktor (so heißt das in der Schweiz) von neuerdings.com dann doch öfter besuche, werde ich immer etwas schief angeschaut. So wie einer, der auf einer LAN-Party mit einem Amiga-Computer ankommt. Allein die Tatsache, dass ich nur ein Handy habe… Das Problem ist, dass ich mich nicht entscheiden kann. Das G1 hatte ich für ein paar Wochen, und es ist gut, mit dem iPhone habe ich auch schon oft gespielt, und das Nokia E71 glitt ebenfalls durch meine Finger. Alles nette Handys, aber irgendwie auch nicht so, dass ich den irren Blick bekomme. Das G1 nervt mit dem Akku, das iPhone, weil es so an iTunes gebunden ist, ein Programm, dessen Schlechtigkeit ich gerne abendfüllend beklage, das E71 ist jetzt auch nur ein aufgebohrtes N70 und hat keinen Touchscreen. Das HTC nervt mit Windows, ebenso das Sony Xperia. Aber ich merke, dass ich ohne ein vernünftiges Handy, dass mehrere Mailaccounts abrufen kann, GPS und Push kann, nicht mehr sein möchte. Also doch das G1 und mindestens drei Ersatz-Akkus? [Nein, kein Blackberry. Das kommt höchstens, wenn ich einen Rollaktenkoffer habe und auf Flughäfen lebe]
– ProSiebenSat1RTL usw. nach ganz hinten im Fernseher verbannt. Schaue ich eh nie. Kabel Eins Classic hat noch eine letzte Chance. ARD und ZDF bleiben auch nur aus Nostalgiegründen auf ihrem Platz. Am Wochenende aus Versehen in „Wetten dass“ geraten. Zweimal. Einmal bei der Hoden-Nummer, ein mal als irgendwelche Autos über irgendeinen Mann gefahren sind. Schnell einen Schnaps getrunken. Wenn das so weiter geht, dann schaue ich nur noch History, Discovery Geschichte, Discovery, Planet und US-Serien und kauf mir ein Buch von Luhmann.
– Neulich das Fensterbrett hinter den beiden Monitoren mal aufgeräumt. Das erste Mal nach zwei Jahren, oder so. Offensichtlich hatte mal unbemerkt eine Katze heimlich in die Ecke hinter den Nachschlagewerken gekotzt. Unter einem Stapel Papier vier CDs von Morphine wieder gefunden, die ich jetzt als Wieder-Neuentdeckung des Frühjahrs anpreisen möchte.
3 Antworten zu „Update aus meinem Leben, Nummer irgendwas“
Bzgl. Internet-Mobiltelefonierapparat: Evtl. wäre dann ein Palm Pre was für dich, wenn es wirklich so gut ist, wie es in den Videos aussieht, und die Akkulaufzeit einigermassen was taugt.
Bzgl. TV: Schaue das eigentlich nur noch über den digitalen Receiver, darunter leiden Sender, die nicht digital im Kabel sind. RTLPro7Sat1usw. sind bei mir schon länger verbannt und setzen die meiste Zeit Staub an, am meisten schaue ich Krams aus dem Interdingens. Wetten Dass geht leider gar nicht mehr, kriege nach spätestens 20 Sekunden dort den unwiderstehlichen Drang wegzuschalten.
Ich habe seit knapp einem Monat das Nokia 5800. Ist echt ein super Ding. Hat GPS, UMTS und WLAN und du kannst einen Haufen Programme draufladen.
Für Mails ist Profimail wie gemacht…
Du bist halt weder an Google noch iTunes gebunden…
Im April soll es bei vodafone ein neues „Google-Handy“ geben – „HTC Magic“. Vielleicht haben die den Stromdurst im Griff.