Mein Internet, mein Haus

(Der Text lag schon was länger halbfertig auf dem Rechner rum. Er kommt etwas spät in Sachen ACTA, SOPA usw., aber es geht um das Grundgefühl, das meinen Widerstand gegen die massiven Eingriffe in die bürgerlichen Freiheitsrechte im Netz auslöst.)

Jeder nutzt "sein" Internet so, wie er mag, setzt andere Schwerpunkte, integriert das Netz so in sein Leben, wie es eben am besten passt. In den vergangen anderthalb Jahrzehnten hat das Internet mein Leben natürlich massiv verändert. Ich arbeite in einem Bereich, den es vor 5 Jahren schlichtweg nicht gab, ich mache Dinge, von denen ich vor 10 Jahren nicht mal geträumt habe. Es hat technische Entwicklungen gegeben, die nicht mal zu ahnen waren. Mein aktuelles Smartphone mit seiner Dual-Core CPU ist leistungsstärker als das Notebook, dass ich vor sieben Jahren mal gekauft habe und das nun in einem Regal verstaubt. Ich habe damit (theoretisch) einen schnelleren Download, als ich noch vor vier Jahren mit meiner DSL-Leitung hatte. Ich höre Musik aus einer riesigen Bibliothek, ich finde in fremden Städten meinen Weg und auch ein passendes Restaurant in wenigen Sekunden. Und dann ist da der wichtigste Punkt überhaupt: Ich habe mehr Freunde durch das Internet gefunden, als jemals zu vor. Ich habe mehr Menschen mit ähnlichen Interessen kennen gelernt, als ich mir das jemals hätte träumen lassen. Das Internet hat mein Leben reichhaltiger, abwechslungsreicher, freundlicher und spannender gestaltet, als ich mir das damals, als ich den knarzenden Modem-Eimwahlton (Der 56k Modem Klang – The 56k dialup modem sound) lauschte, hätte vorstellen können.

Und so geht es wohl vielen, die in den letzten 10 Jahre oder mehr das Internet für sich entdeckt haben. Aber während viele (ich auch) romantisierend in ihren Gedanken und Blogs übers Internet nachdachten, hat das Netz auch andere erreicht. Und manche haben etwas andere Vorstellungen vom Internet, als ich das habe, wenn ich so mit dem Netz rumspiele.

Die Rechteverwerter-Industrie, Verleger, Kriminelle, Politiker und Status-Quo-Ante-Apologeten, um nur mal ein paar zu nennen, verstehen das Internet anders. Einige sehen eine hübsche Einnahmequelle, andere haben, oft gleichzeitig, Angst, dass das, was sie nicht verstehen, eine Bedrohung für die Welt ist, in der sie Leben darstellt. Und dann fangen sie an, sich in "mein" Internet einzumischen.

Sie wollen Regeln, die ich nicht verstehe, sie wollen Überwachung, weil sie denken, ich könnte evtl. gegen die Regeln, die ich nicht wollte, verstossen. Sie mischen sich einen Teil meines Lebens ein, der sie a) nichts angeht und von dem sie meiner Meinung nach b) dringend die Finger lassen sollen.

Es fühlt sich ein wenig so, als würde man einen netten Haus mit netten Nachbarn leben. Man kennt sich, oder lernt sich kennen, es gibt ein paar Deppen, aber die kann man ignorieren. Man tauscht Musik aus, oder auch mal ein Buch, man redet, trinkt, lacht, man entdeckt durch andere noch mehr Etagen im Haus, aber vor allem fühlt man sich sehr wohl. Und dann kommt zum Beispiel jemand, der einem vorschreiben will, dass man keine Musik oder Bücher mehr tauschen darf. Wenn man das machen würde, dann würde man dafür sorgen, dass man nach dem dritten Mal aus dem Haus geworfen wird. Oder man muss horrende Summen zahlen. Dann kommt jemand, der sagt, dass man sich gefälligst ausweisen soll, wenn man im Haus rumläuft. Dann einer, der sagt, dass man dem Nachbarn nicht mehr berichten darf, was man eben in der Zeitung gelesen hat. Jedenfalls nicht kostenlos.

Natürlich ist das alles ein wenig verkürzt dargestellt. Ich habe nichts gegen ein vernünftiges Urheberrecht, dass dann auch die Urheber, also die Künstler, tatsächlich schützt. Ich habe nichts dagegen, dass der Staat im Notfall schaut, was einzelne so treiben. Es geht um das Gefühl, das meiner Erfahrung nach im Moment viele haben. Dass bestimmte Kräfte scheinbar etwas dagegen haben, wie ich mein Leben mit meinen Freunden gestalte. Es ist ein wenig so, als ob sehr viele schlecht gelaunte Hausmeister täglich durch den Hausflur marodieren und das Leben unerträglich machen, um mal beim gewählten Bild zu bleiben.

So etwas geht nicht ohne Spuren an jenen vorbei, die in dem Haus leben. Interessanterweise ziehen die wenigsten aus (i.e. kappen ihre Internetleitung), sondern sie werden sauer. Sie werden so sauer, dass sie sich wehren. Zum Beispiel mit einer eigenen Partei. Und der Frust über Gängelung durch Industrie- und Lobbyzweige, die offenbar den Verstand verloren haben und tollwütig mit Schaum vor dem Mund ihre Lügen verbreiten, sitzt so tief und ist offenbar so weit verbreitet, dass so eine Partei innerhalb von wenige Monaten zu einem kleinen, aber echten Machtfaktor wird. Gleichzeitig wundern sich Politiker und Wirtschaftsvertreter, wo der scharfe Gegenwind plötzlich herkommt.

Ich kann es Euch sagen: Ihr habt nicht nur mein Haus betreten. Sondern das vieler, vieler Menschen. Die "ihr" Internet haben, für die es ein Teil des Lebens geworden ist, das mit einem lebt, liebt, feiert, trauig ist, lacht, weint und immer da ist, wenn man es braucht. Das will ich mir nicht mehr nehmen lassen. Deswegen werde ich mich im Rahmen meiner rechtlichen Möglichkeiten dagegen wehren, zum Beispiel, in dem ich mir Menschen und Parteien suche, die meinem Internet, diesem sehr wichtigen Teilbereich meines Lebens, Schutz versprechen.

Es ist mein Haus, mein Leben und ein Stück eben "mein" Internet.

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67 Antworten zu „Mein Internet, mein Haus“

  1. I hear you, brother.

  2. das jetzt 9600 BAUD USRobbotics HST-klang & ich würde weinen vor Ergriffenheit ;)

  3. Hach… mein 300Bd Selbstbaukoppler von 1985 hängt noch an der Bürowand (also die Leiterplatte, gerahmt) und die selbstgebaute RS232-Steckkarte für den C128 unter CP/M auch.
    Die USR-Modems waren immer weit vorne, haben aber manchmal mit anderen rumgezickt: http://www.volkerkoenig.de/2007/05/19/schlichtung/

  4. Genau so eins hatte ich auch! Was für ein Fortschritt damals. :-)

  5. da stimm ich zu, das war schon spitze als ich noch 5 minuten für eine seite zum laden benötigte ;-) mann konnte sich noch eine coke oder eis oder sogar beides holen und die seite war erst fertig als man es sich wieder gemütlich gemacht hatte.

  6. Aber zum Thema des Posts: Ja, sehr schöner Vergleich. Trifft den Punkt.
    Die Entwicklung geht so schnell, dass wir noch gar nicht wissen, was morgen alles geht. Siri ist nur eine Etappe, die "mitdenkenden" Assistenten werden immer mehr (ich hab meinem Navi, nachdem ich es per Sprachbefehl nach Staumeldungen gefragt hab, neulich mit "Danke, Schatz" geantwortet…)
    Die Störer in unserem Haus, die niemand eingeladen hat, werden immer mehr Dinge finden, die sie kontrollieren oder reglementieren wollen und werden immer mehr Unwahrheiten als Gründe nennen. Bei ACTA, PIPA, 3Strikes geht es nicht um das Urheberrecht, sondern um die Nutzungsrechte der Verwerter. Bei der FSE geht es nicht um den Schutz der Bürger vor Terroristen, sondern u.a. um den Schutz des Staates vor zu neugierigen Bürgern. Beim Datenschutz geht es nicht darum, unsere Daten von Google und Facebook zu schützen, sondern darum, den Datenmissbrauch des Staats durch den Aktionismus der Verbraucherschutzminister und Datenschutzbeauftragten zu verschleiern.
    Solange wir Politiker haben, die sich von Lobbyisten beraten lassen und Transparenz nur von uns fordern, müssen wir uns das immer wieder vor Augen führen.

  7. Ja, so sentimental denke ich auch. Aber es ist halt nicht mehr nur das nette Haus mit ein paar Stockwerken, es ist erst mal ein grosses Hochhaus geworden, dann ein Stadtviertel mit Hochhäusern (und eben auch Villen!). Inzwischen ist die gesamte Welt im Netz der Netze und das natürlich mit all den Problemen und Schönheiten, die eine Gesellschaft – pardon wohl eher die Menschheit – so ausmacht.
    Sicherlich denke ich auch noch an die gute alte Zeit mit Geocitys etc. zurück, aber das ist nun mal leider vorbei. Wir müssen uns alle arangieren.

    Das bedeutet jetzt nicht, das ich hinter dem ganzen Gesetzeszeug stehe, das sich so ankündigt, aber so ganz phne Regeln wird es wohl nicht gehen. Wo will man denn die sinnvolle Grenze ziehen?

  8. Bin ich jetzt drin?

  9. +Peter-Michael Feickert Wir haben haufenweise Regeln, die auch in der virtuellen Welt gelten. Es gibt einige Bereiche, in denen Anpassungen und Novellen erforderlich sind. Einer ist das Urheberrecht. Da haben die Verwerter schlechthin gepennt. Sie erinnern mich an die Eierfarmer, die seit 1999 wissen, dass Ende 2012 die bisherigen Haltungsformen verboten sein werden, aber sie haben ungefähr nichts gemacht, um sich auf die Umstellung vorzubereiten und jammern jetzt und wollen Ausgleichszahlungen und Zuschüsse sogar für den Umbau der Anlagen. Weil sie die Kosten jetzt wirklich nicht stemmen können.
    Die Verwerterindustrie versucht, seit den 80ern ("Taping kills Music") durch Verbote und Kriminalisierung den neuen technischen Möglichkeiten für uns Verbraucher gegenzusteuern. Ihre Vertriebsmodelle haben sie nicht angepasst. In einer gerechten Welt würden solche Dinosaurier exakt jetzt aussterben. Weil es keine Angebote mit akzeptablen Preisen und Lizenzmodellen gab habe ich erst spät eine digitale Musiksammlung aufgebaut. Dadurch, dass ich bei Napster mit drei Klicks ein Album laden kann, kaufe ich sogar seit 2007 wesentlich mehr Musik als früher, wo ich CDs erst im Laden finden oder bestellen musste.
    "Im Internet" ist die Aufklärungsquote bei Straftaten höher als in der physischen Welt, was logisch heissen muss, dass in der Physischen Welt an den Ermittlungsmethoden gefeilt werden muss, hier im Netz ist alles bestens.

  10. +Andreas Wessling wenn der/das Modem endlich den Ton abgeschaltet hat, dann ja. Ansonsten einfach noch mal probieren :-)

  11. Da fällt mir noch mein alter Akutikkoppler für den Telefonhörer ein

  12. Der Klassiker "Hardbitrock" ..Das war noch richtige Modemmukke :D

  13. +Peter-Michael Feickert ja, das waren noch Zeiten, aber das Teil aus dem Video ist ja schon mit irren 56k unterwegs, mein erstes Elsa hatte "nur" 14400

  14. +Volker König ja, das mag ja alles sein, aber in der digitalen Welt ist es auch viel einfacher, Daten zu versenden, zu manipulieren oder zu entwenden. Da bedarf es international sicherlich noch diverse Abstimmungen, dass die Regeln auch überall greifen.
    Es ist halt schade, dass wir diese Regeln ÜBERHAUPT brauchen.

  15. Ja mit 14400 war man damals schon der King in der Mailbox-szene :D … Aber die kosten … da gab es noch keine Flatrates

  16. Meiner: Akustikkoppler :-)

  17. Das ist hier wohl eine Altherrenrige, wenn ich uns so ansehe.
    Noch mal kurz zum Thema: Ich glaube in 20 Jahren werden wir über die aktuelle Diskussion nur lächeln. Mal sehen, was dann los ist.

  18. lol is ja witzig!

  19. Hallo Don Dahlmann ich bin noch single 20 jahre

  20. Genau so eines hatte ich auch!

  21. Ich kann heute noch die T-Online-Nummer pfeifen

  22. Herrlicher Beitrag! Bin seit 96 im Netz und habe diese "Stänkerer" auch satt. Paar Jahre hat sie ihre eigene Doofheit vom I-Net ferngehalten, aber dann…Das sind Leute, die hinter allem ein Geschäft wittern (sonst uninteressant und/oder gefährlich). Werde nicht vergessen, wie eine "Führungsperson" meinerseits mal ganz ernst meinte: "Das Internet ist Anarchie. Und die (I-Net 97) sind nicht mal eine Promille der Bevölkerung." Ich konnte nicht verstehen, wie ein Mathematiker so eine Einstellung zu dieser nützlichen "Einrichtung" haben konnte. Ich vermute eine Mischung von Kontrollzwang, Angst vor der Auflösung gewohnter autoritärer Systeme und der damit manchmal einhergehenden eigenen "Ablösung". Da sie gewohnt sind zu herrschen, wollen sie hier mit "bewährten" Methoden eindringen. Die Freiheit ist ihnen egal, wenn es sie nicht selber betrifft. Interessant wird es nur für sie, wenn man damit ein Geschäft machen kann. Unsere Wirtschaftsordnung ist ihr Nährboden; und somit wird aus harmlosen Reklamen in den 90ern eine Brut von gesellschaftlich anerkannten Wegelagerern, die Juristen, Politiker und Ökonomen heissen und "unsere" Kreise stören. Sollen sie doch ihr eigenes "Elitenetz" bilden; oder wir müssen in ein Untergrundnetz flüchten, wo wir unsere Ruhe haben.
    PS: Das Modem fetzt ;-)

  23. das waren noch zeiten =)

  24. mein altes 56er US Robotics….. ich hab es noch in irgendeiner Kiste im Keller – ich bin mir sicher….. <schwelg>

  25. […] Herr Dahlmann trifft mal wieder den Nagel auf den Kopf. Bitte lesen! […]

  26. Mein erstes Modem war ein 14.400er. Lustigerweise damals ein Geschenk von Sony Music, die ihre erste Webseite damit promoten wollten.

  27. Wunderbar Text, der mit aus tiefster Seele spricht. Vielen Dank dafür!

  28. was soll das bedeuten?

  29. Also +Peter-Michael Feickert in 20 Jahren lächel ich höchstens vom Himmel auf die Erde….hoffentlich :-)

  30. Mein Auto, mein Haus, mein Internet. :-)
    Das Internet ist jedenfalls keine Modeerscheinung.
    Die Unvernunft wohnt dem Menschen zwar inne, aber langfristig siegt immer die Vernunft. Sonst wären wir noch in der Höhle.
    Dennoch lohnt sich das Aufregen und Konfrontieren, sonst glauben alle, es sei normal.
    (C64 mit Koppler, seit Amiga mit Modem, seit DSL Flat mit Splitter(Brötchen)) Berlin-Insider

  31. ich kann mich an eine Führungsperson erinnern, der meinte: wieso brauchen wir Handys, wir haben doch Telefonzellen.Es gab aber auch schon vor Internet möglichkeiten, Menschen kennen zu lernen. Ich erinnere an BTX..Auch Geld verdienen war damit möglich, und zwar einfacher als mit Internet..Ohne Kreditkarte, und "so ein modernes Zeug" :-) Einfach auf JA klicken, ubnd der Betrag wurde mit der Telefonrechnung abgebucht..Aber Gott sei Dank geht alles weiter, und wird moderner..Wenn ich so an meine ersten Autotelefone denke..B-Netz, C-Netz, D-Netz..Festeinbau oder ganz modern, auch zum mitnehmen..Ich liebe die Texhnik, und werde Internet, und alles was dazugehört auch weiter so nutzen, wie ich es brauche.

  32. Jaja, das waren noch Zeiten… Mein erstes Modem war ein 2400 Baud (keine Ahnung mehr von welcher Firma) und danach des HST Courier (schweineteuer), später dann das 56k Zyxel (Sysop Edition, billiger für Fido Nodes wir ich es einer war). Dann kam ISDN und damit hörte die Nostalgie dann irgendwie auf…

    Hier noch ein Eintrag aus der Nodelist #92: ,10,SILMARILLION,Gernsheim,Peter_Heck,49-6258-2402,9600,CM,XA,HST,V32B,V42B

  33. Nur langfristig sind wir alle tot :-) +Michael Dammann . Kann ja ruhig auch mal ein bissel kurzfristiger die Vernunft einkehren.

  34. Kurzfristiger? Schnellschüsse?
    Seit dem es E-Mail gibt, glauben viele Menschen, dass auch die Arbeit schneller geht, das lernen usw.. Aber man hat es mit Menschen zutun. Handwerkliches Tätigkeiten dauern immer noch gleich lang, trotz turbo ABI lernt es sich nicht schneller. Und so gibt es nur den technischen Fortschritt aber seit über 2000 Jahren keinen menschlichen Fortschritt. Damit muss man wohl leben und die Menschen als Menschen akzeptieren.
    In meinen Augen ist eine gesellschaftliche Kultur der Diskussion mit Akzeptanz von anderer Meinungen wichtig, um Vorurteile keine Macht zugeben. Insbesondere die von Entscheidern.

  35. Recht haste!!!
    mich neben dich stell´

  36. So eine habe ich auch, kann man mit Hylafax noch immer nutzen!

  37. Ich finde sehr wahr,was Sie geschrieben haben.Obwohl ich kein Experte bin,finde ich vieles zum Internet gesagtes und geschriebenes,kostenpflichtig angestrebtes als den Versuch,verloren gegangene Macht und Einflußnahme wieder zu erlangen.
    Danke.

  38. An eins immer denken: jeder der versucht das Internet zu bekämpfen wird von Yoda die Prophezeiung: lose you will erhalten…

  39. +Peter-Michael Feickert Ich muss widersprechen.
    Ja: Man kann im Netz schneller Daten replizieren als früher. Dadurch kann man auch Daten replizieren, die man nach Recht und Gesetz nicht replizieren dürfte.
    Es gibt Daten, die interessierte Kreise als "Content" bezeichnen (http://neusprech.org/content/). Wenn ich diese ohne Erlaubnis kopiere, nennen sie das Raubkopie, was wieder so ein Euphemismus ist.
    Aber: Es ist im Internet in einem noch größeren Maße leichter, die Täter zu finden, als in der Kohlenstoffwelt.
    Tatsache ist, dass das "taping" der 80er, also das Mitschneiden von Radiosendungen mit Musik sowie das Kopieren von Schallplatten auf Cassette, faktisch nie verfolgt wurde (obwohl ich aus der Zeit vor meinem ersten Gehalt im Oktober 85 noch heute gefühlte 80 Musikcassetten mit solchen Raubkopien besitze, was als Indiz reichen sollte, dass es gang und gäbe war, sowas zu machen).
    Heute werden die digitalen Raubkopien automatisiert aufgespürt, die Anbieter ebenso automatisiert ermittelt und sie werden von den Rechteinhabern zu Tausenden jeden Monat abgemahnt.
    Das gleiche gilt z.B. für Kinderpornos: Es ist viel leichter, sie zu tauschen, aber wenn man es als Ermittlungsbehörde zulässt noch viel einfacher, die Akteure dieser Szene zu schnappen. Leider fehlt augenscheinlich der politische Wille, das konsequent durchzuziehen, da ansonsten das große Killerargument für Vorratsdatenspeicherung, Pseudonymverbot und Mailüberwachung (incl. Kryptographieverbot, das auch immer wieder erwähnt wird) wegfällt.

  40. Das mit dem Haus stimmt wohl, aber ja der Grundgedanke war ein anderer. Und ja, die Kommunikation zwischen Menschen war klar eine gute Idee, Austausch von Gedanken, Büchern und Musik, wäre es wirklich so gedacht gewesen. Aber dieses Netz wird tatsächlich nur benutz, denn "ur"sprünglich war jeder technischer Beginn eines Gerätes "lieb" und nutzvoll "gedacht". Als technische ENTwicklung auf des Volkes Auge gedrückt. ABER, alles pure Augenauswischerei (Gehirnwäsche, leider). So wie die "netten" Hilfsorganisationen, manche helfen, aber nur 1 oder 2, ABER die anderen liefern die Munition. Auch das Internet kann als militärische Operation gesehen werden. Operation im wahrsten Sinne des Wortes, Gedankenoperation. Revolutionäre die das erkannten. starben, Menschen die für die Wahrheit stehen, wurden vernichtet, aber nicht alle. Die Naturvölker leben noch. Menschen die helfen wollen, arbeiten vermeintlich für Organisationen, die in Wahrheit absolut nichts mit der Wahrheit verbindet. Wie lange gibt es diesen Planeten? Wann war die Kolonialisierung? Und wann wurde die "neue Welt" auferstanden und von wem??? Welches Volk dieser Erde sucht sich noch immer? Und weiss noch immer nicht von wo wir sind und wohin wir gehen? Die Naturvölker wissen ihr ich, sie wissen woher sie kommen und wohin sie gehen, sie lebten die Wahrheit. Aber dass passte dem Glauben der Kirche => Schulsystem => Banken => Parlament nicht. Denn die alle Glauben an die Macht des Papiers GeldSCHEIN. Alles nur Illusion, eine künstlich geschaffene materielle Illusion, leider.

  41. Weder das Thema Kinder pornographie noch Raubkopien hält seriösen Untersuchungen stand bezüglich Aufklärung und Verfolgung. Sie übernehmen ungeprüft einfach das was ihnen seitens Rechtevertreter und Innenminister ihnen erzählen. +Volker König sie wünschen sich einen orwell Staat ohne die Fakten zu kennen.

  42. Exakt, der Inflationäre Gebrauch des Begriffes: "Diebstahl geistigen Eigentums" führt dazu das es keinen mehr juckt wenn wirklich sowas gemacht wird. Wie mit dem Jungen der dauernd "Wölfe" ruft, schade für alle die etwas tun.

  43. +Marc P Ich wünsche mir gerade nicht den Orwell-Staat. Ich widerspreche sogar ausdrücklich der Forderung nach neuen Gesetzen für neue Überwachungs- und Ermittlungsmöglichkeiten.

  44. ich glaube den nem ich mal als Klingelton aufs Handy

  45. +Volker König ich gebe zu dass ich beim mobil unterwegs lesen ihren Beitrag fehl gedeutet habe, Entschuldigung.

  46. Das waren noch Zeiten…

  47. 56k, das war doch schon was! Ich hab auch die Vorgänger mit weniger Bandbreite noch hier herum liegen. Als Wandschmuck vielleicht noch geeignet …

  48. Ich sehe das ähnlich. Es kommen immer mehr debatten auf, in denen es darum geht, mich in meinem internet zu kastrierten und zu kontrollieren.
    Aus diesem Grund bin ich ebenfalls aktiv geworden.
    Da muss man am ball bleiben, sonst findet man sich ruck zuck in einem internet nach chinesischen vorbild wieder.

  49. Ich sehe auch den Tatbestand des "schuldig, weil du das Internet nutzt" als größte Beleidigung, der ich mich in meinem Leben aussetzen muss. Aber genau das ist der Grund warum ich mich wieder politischer einbringe, was das Positive ist!

  50. Schöner Artikel, da wurde ein bestimmtes Gefühl sehr gut beschrieben. Einiges verändert in den letzten zehn, fünfzehn Jahren. Was vorher ein seltsames Minderheitenprogramm war, steht nun im Flutlicht gesellschaftlicher, kommerzieller und politischer Interessen. Wie unsere Gesellschaft beschließt, das Internet und zu nutzen und zu regeln, wird im Kern mitentscheiden, in welche Richtung sich unsere Welt als ganze entwickelt.

  51. jemand noch arbeitet mit 56K modem?? :)

  52. Neee, wir sind hier nur dabei uns nostalgisch zu erinnern.

  53. das weis ich aber ich bin PC Supporter und kenne ich noch die Leute (in der Schweiz) arbeiten mit diese Alte Gerät und muss ich es konfigurieren.

  54. Die Ärmsten. Typisch Schweizer, mehr Löcher als Käse.

  55. Es gibt leider viel zu viele die von Acta und Co nichts wissen. Und irgendwann wunder Die sich das der Hausmeister mal bei ihnen Klopft… Was dann dazu führt das sie angepisst sind und das Haus verlassen.

  56. @ Don Wahlmann : Es ist mein Haus, mein Leben und ein Stück eben "mein" Internet.

    Sehr schöner Beitrag, immer neuere Gesetze und Richtlinien verbieten zunehmend das Freie leben sowohl im internet wie auch im Realen leben.

    Es richtig Kriminelle ( Leute die diese Freiheit ausnutzen um Macht und Geld zu ergaunern oder die öffentliche Ordnung und den Frieden zerstören wollen.) zu zu verfolgen und zu bestrafen, doch last den "Normalbürger" leben so wie er es für richtig empfindet. auch im Internet nach dem Moto : Hausfriedensbruch! nein danke!

  57. Falsch gedacht, das Internet gehört allen und niemandem!

  58. Falsch gedacht, das Internet gehört allen und niemandem!

  59. Es ist irgendwie immer das gleiche. Meldet sich in someinem Kommentarstrang jemand, der eine gemäßigte Position vertritt und anmerkt, dass es im Internet durchaus noch Probleme mit Rechtsverletzungen gibt und gesetzliche Regelungen getroffen werden müssen, findet sich schnell jemand, der ihn mit waten Argumenten niederredet. In diesem Fall Volker König, der auch nicht davor zurückschreckt, der Regierung vorzuwerfen, Verbreiter von Kinderpornographie nicht zu verfolgen, weil das ihren Interessen nützt. Und niemand widerspricht ihm.

    Und kleine Zusatzfrage an den Autoren un die zustimmenden Kommentatoren. Wenn bspw. Innenminister Friedrich verschärfte Netzkontrollen fordern und zur Untermauerung das Internet mit einem Haus vergleichen würde, hättet ihr ihm diese Metapher wahrscheinlich aufs heftigste um die Ohren gehauen, oder?

  60. Das hätt ich gerne als Klingelton auf meinen Handy… ; ) So nostalgisch – super!

  61. Mit diesem Teil hab ich bis vor kurzem noch meine Faxe vom PC aus verschickt…..wurde nur jetzt durch nen Drucker mit Fax ersetzt…..:(

  62. Oh vielen Dank! Früher hatte ich ein Dinosaurier-Handy, und jetzt mit Smart Edition: einen Dinosaurier-Ringtone…find ich super, Danke!

  63. +1 für den Text, ich kann mich da teilweise wiedererkennen. Und ein dickes +1 für den Modem-ringtone… Wieso bin ich da nicht selbst drauf gekommen? :-D

  64. Ja, du das gibts – ich habs schon, siehe oben Laurents Eintrag (17:42)

  65. […] Mein Internet, mein Haus «Dann kommt jemand, der sagt, dass man sich gefälligst ausweisen soll, wenn man im Haus rumläuft. Dann einer, der sagt, dass man dem Nachbarn nicht mehr berichten darf, was man eben in der Zeitung gelesen hat. Jedenfalls nicht kostenlos.» […]