Zu lang für Twitter – Zu kurz fürs Blog I

– Wäre es nicht billiger, man würde das ganze Geld, dass die Banken etc. bekommen, an die Bürger geben, damit das nächste halbe Jahr einfach weiterleben, Dinge konsumieren etc. während man die alten Banken Pleite gehen lässt und neue einrichtet?

– Meine Salatsossen werden auch immer ausgefallener. Heute aus Olivenöl (Kretisch), Balsamico (Italienisch), Sahne (Deutsch), Kokosmilch (Thailändisch), Süss-Scharfe Sosse (Thailändisch), Senf (Französisch), Salz (Französisch) und Pfeffer (Madagaskar). Schmeckte erstaunlicherweise.

– Dauernd sagt mir einer, dieses oder jenes nehme nur 10 Minuten in Anspruch, ich solle mich doch nicht usw. Ich habe aber leider nicht mehr genügend 10 Minuten-Slots zur Verfügung. Das versteht dann wieder keiner

– Während meines Studiums tatsächlich ein paar Mal in dem „Bunker“ genannten Stadtarchiv in Köln gesessen und gelesen. Zu sehen, dass da nun jahrhunderte alte Quellen unwiederbringlich verloren sind, lässt den Historiker und ehemaligen Studenten der rheinischen Landeskunde in mir schon leicht seufzen. Das ist halt auch das Problem, wenn man die ganzen Archive an einen Ort zusammen legt. Einerseits praktisch, weil man nicht dauernd quer durchs Land fahren muss, andererseits eben schlecht, wenn es mal brennt etc. Statt Teile zu verlieren, ist dann alles weg, und nicht nur von einer Stadt, sondern von einer gesamten Region.
Dazu kommt wohl auch, dass das Stadtarchiv die vorhandenen Quellen laut einem Bericht im WDR Fernsehen nur zu einem geringen Teil digitalisiert, bzw. auf Mikrofilm hatte. Letzters ist allerdings schon ein schweres Versäumnis, was vermutlich mit „Kostengründen“ zusammenhängt. Zwar kann man nicht alle Dokumente einscannen oder abfotografieren, aber einen großen Teil eben schon. Das Adenauer- und Böll Archiv zum Beispiel. Bleibt zu hoffen, dass sich die wirklich wertvollen Stücke in einem stabilen Safe befunden haben und wenigstens das Inventarverzeichnis elektronisch gespeichert ist oder eine Abschrift irgendwo rum liegt. Für die Stadthistoriker ist das der Supergau, aber auf der anderen Seite ist es immer wieder erstaunlich, wie viel Material am Ende doch noch wieder auftaucht, weil es doch irgendwo dubliziert wurde. Wer also in den letzten Jahren im Stadtarchiv irgendwas kopiert hat, sollte es gut aufbewahren.

3 Antworten zu „Zu lang für Twitter – Zu kurz fürs Blog I“

  1. Und Deutsche plündern nicht, zumindest nicht ihre eigenen Kultureinrichtungen im Jahr 2009, also eher ein Gau. Was 2003 im irakischen Nationalmuseum passiert ist (siehe Die Zeit von letzter Woche) – das ist neben den ungezählten Toten ein echter Supergau.

    Apropos Vermischung – die Salatsoße kann nicht schmecken.

  2. haake

    zum Safe: eher nicht, s. letzter Absatz http://www.sueddeutsche.de/panorama/760/460394/text/

  3. […] Dauernd sagt mir einer, dieses oder jenes nehme nur 10 Minuten in Anspruch, ich solle mich doch nich… […]