Robin Mayer-Lucht

Es fällt mir außerordentlich schwer, ein paar Worte zum Tode von Robin Mayer-Lucht zu finden. Ich kannte Robin seit ein paar Jahren. Wir hatten uns ausnahmsweise nicht über die Arbeit kennen gelernt, sondern über seine Freundin. Wir trafen uns zum ersten Mal sehr spät im Schwarz-Sauer auf der Kastanienallee und nach ca. 5 Minuten steckten wir mitten einen Gespräch über das Internet, und was es alles gesellschaftlich verändern wird. Obwohl wir das erste Mal zusammen saßen, war nach wenigen Augenblicken klar, das wir sehr ähnliche Gedanken hatten. Es wurde ein sehr langer Abend.

Wir trafen uns nicht oft, hier und da ein Mittagessen, manchmal ein oder zwei Bier am Abend. Ich erinnere mich allerdings noch genau an das Mittagessen irgendwo in Mitte, wo er mir zum ersten Mal von seiner Idee berichtete, eine Plattform zu errichten, auf der Blogger und Journalisten gemeinsam schreiben und sich austauschen. Er berichtete von den Schwierigkeiten und den Kosten und das er sich entschlossen hatte, die gesamte Plattform erst einmal selber zu finanzieren. Ich war erstaunt – über seinen Mut, aber auch über seine Entschlossenheit. Robin redete nicht nur darüber, dass das Internet die Dinge verändert, und dass man diese Veränderung journalistisch begleiten muss, er handelte auch. Und er machte dies mit vollem Einsatz. Und damit stand er selbst in Berlin ziemlich allein.

Vor ein paar Wochen traf ihn das letzte Mal. Eine Zufallsbegegnung vor meiner Haustür. Wir hatten uns länger nicht mehr gesehen und freuten uns beide. Er war ein wenig im Stress, musste schnell weiter, aber wir versicherten uns, dass wir bald, schnell und dringend mal wieder ein Abendessen planen sollten. Und wie es immer so ist… Termine, vergessen, keine Zeit. Und wie immer in solchen Momenten hält man inne und fragt sich, warum man eigentlich immer die Arbeit im Auge hat, und viel zu wenig die Menschen, mit denen einen geistig so viel verbindet.

Danke, Robin, für viele Gespräche und viel Inspiration.